Welche Ausrüstung für d. Motorradführschein (B196/A1)? Und bei welchem Wetter lohnenswert zu beginnen?

5 Antworten

Was vom TÜV Prüfer gefordert wird ist Folgendes:

Helm nach Norm ECE 22/05.

Abriebfeste Motorradjacke mit EN 1621-1 Protektoren im Bereich der Schultern, Ellenbogen, sowie Rückenprotektor nach EN 1621-2, die bei einer auf dem Motorrad sitzenden Position nicht nach oben gezogen wird.

Abriebfeste Motorradhose mit EN 1621-1 Protektoren im Bereich der Knie und Hüfte

Motorradschuhe, die über den Knöchel gehen und eine Knöchelverstärkung haben.

Abriebfeste Handschuhe die eine Polsterung oder Protektoren an den Knöcheln haben.

Ob der Prüfer das alles im Detail anschaut, ist fraglich, bei mir hat er das nicht getan. Meistens reicht dem Prüfer ein Blick, um zu sehen ob die Kleidungsstücke dem Zweck des Motorradfahrens entsprechen. Du wirst aber definitiv nicht ohne Motorradausrüstung durch kommen.

Ich bin kein Fan von "Leder ist muss", bin der Meinung eine gute Textiljacke ist ausreichend sicher für einen Sturz (wohl gemerkt EINEN Sturz), aber ich würde dir raten lieber direkt vernünftige Motorradbekleidung zu kaufen und auch nach deiner Ausbildung nicht darauf zu verzichten.

Persönlich würde ich für Jacke und Hose jeweils zwischen 150-250 € für Einsteigermodelle ansetzen, Handschuhe ab 60 € und Schuhe ab 100 €

Eine Beratung bei Polo oder Louis würde ich dir definitiv empfehlen, besonders bei der Helmwahl.

Bin nicht der Meinung dass ein Helm mindestens 250 € kosten sollte, ich bin der Meinung dass ein Helm passen sollte. Da trage ich lieber einen gut sitzenden 100 € Helm als einen schlecht sitzenden 1000 € Helm.

Stichwörter die bei der Helmauswahl positiv auffallen sollten:

MIPS, Glasfaser, Carbon, Pinlock, Emergency Quick Release

MIPS ist ein relativ simples system das bei einem Aufprall auf den Kopf sehr viel Energie aufnehmen kann und so Hirntraumas vorbeugen oder lindern kann.

Glasfaser und Carbon als Außenmaterial sind definitiv empfehlenswert, von einfachen thermoplastischen Helmen würde ich abstand nehmen, die halten wesentlich kürzer, können durch einen Fall aus Hüfthöhe bereits strukturelle Probleme aufweisen, die man nicht visuell inspizieren kann und sie sind schwer. Einige Hersteller haben eigene Gewebe, die auf thermoplastischen Materialien basieren, aber deutlich besser sind.

Pinlock ist ein Hersteller von Antibeschlag-Linsen für Helmvisiere. Einige Helmhersteller haben Kooperationen und bieten diese Pinlocks an. Das sind im Endeffekt Linsen, die auf der Innenseite des Visiers ein Luftpolster schaffen und selbst Wasser aufnehmen können. Somit können sie die Tröpfchenbildung auf der Innenseite des Visiers verhindern und es kommt nicht zum Beschlagen. Das ist definitiv ein Sicherheitsmerkmal.

Emergency Quick Release Systeme machen es Ersthelfern und Ärzten leichter deinen Helm im Falle eines Unfalles (und falls es notwendig ist) abzunehmen.

Und wie gesagt, ein Helm muss keine 500 oder 1000 Euronen kosten, das beweist auch immer wieder das britische Sharp Rating, das wesentlich härter ist als das ECE rating. Dort gibt es 500 € Helme die nur einen Stern erhalten haben und 100 € Helme die 5 haben.

Zu Frage 2:

Einen Nierenschutz würde ich definitiv kaufen, nur um einen zur Verfügung zu haben. Wenn es doch mal etwas kälter ist, ist man lieber zu warm gekleidet als zu kalt. Notwendig ist er allerdings nicht für die Prüfung. Bei zweistelligen Temperaturen sollte eine vernünftige Jacke oftmals schon ausreichen.

Sehr wichtig finde ich aber ein Halstuch. Bei kalten Temperaturen schützt es vor dem Wind, bei warmen kann man es nass machen und durch Verdunstungskälte die Körpertemperatur regulieren.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Servus

Billig kann ganz schön teuer werden und das meine ich nicht finanziell. Eine Maßanfertigung (Schwabenleder) muss es nicht zwingend sein, aber eine gewisse Qualität (Material, Verarbeitung, Protektoren, die da bleiben, wo sie hingehören u. v. m.), sollte es schon sein.

Sieh dich doch mal bei den großen Dreien, Louis, Polo und Hein Gericke um. Dort gibt es auch Beratung. Bedenke, Du trägst deine Haut zu Markte und für schwere Unfälle muss man nicht schnell sein.

Grüßle

Hein Gericke gibt es nimmer mehr oder erneute Auferstehung?

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Eine halbwegs gute Ausrüstung sollte es schon sein, schließlich bewegst du dich mit über 100km/h und wenn dann etwas passiert...

  • Helm, ab ca. 250€
  • abriebfeste Jacke, Hose mit Verbindungsreißverschluss und diversen Protektoren besonders Rücken, Ellbogen, Knie und evtl. Hüfte und Steißbein ab ca. 500€
  • Handschuhe ab ca. 60€
  • Stiefel (ich meine Motorradstiefel, keine Halbschuhe o.ä.) ab ca. 70€

Du solltest vielleicht besser mit einer Fahrschule Kontakt aufnehmen, die sagen dir solche Sachen. Sicher könnten wir hier jetzt jeder einen kleinen Schulaufsatz schreiben, "Leder ist ein Muss", Stiefel, Rückenpanzer, Handschuhe, Helm muss DIN-Norm abc-tralala haben.... aber letzten Endes sind das alles Entscheidungen, die du alleine treffen musst.  

Warum kaufst du dir nicht gleich was Vernünftiges? Oder willst du nach bestandener Prüfung nicht mehr fahren?