Muss ich die von einer Werksatt bestellten Teile bezahlen, wenn sie doch nicht benötigt werden?

Servus!

Mit deiner Bestellung bist du einen bindenden Kaufvertrag eingegangen und auch zur Abnahme verpflichtet.

Falls es nur eine kleine Werkstatt ist, die keine Warteliste für anstehende Aufträge hat, kann dir dieser Ausfall ebenfalls in Rechnung gestellt werden, da die Werkstatt diesen Zeitraum für die Arbeiten an deinem Bike freigehalten hat und in dieser Zeit keine anderen Aufträge erledigt werden können.

https://www.gesetze-im-internet.de/bgb/__433.html

Moralisch ist es definitiv die unterste Schublade und die Werkstatt wird künftig Anfragen deinerseits mit Sicherheit ablehnen.

Abgesehen von der extrem kurzfristigen Absage, wurde der Werkstatttermin und Einbau ebenfalls per E-Mail vereinbart oder nur mündlich, was aber auch eine Vertragsschließung ist.

In jedem Fall wurde ein Ersatzteil für Dich und dein Bike bestellt, damit bist du m.E. mindestens schadenersatzpflichtig, da das Teil nur für dein Bike bestellt wurde, also was anderes als ein gängiges Ölgebinde, die die Werkstatt öfters benötigt und nicht zurücksenden müsste.

Hier wären also mindestens die Transport-, Porto, Personalkosten zu nennen.

Selbst wenn das alles rechtlich zu deinem Gunsten fallen sollte, so kann ich auch die Werkstatt verstehen. Keine Werkstatt arbeitet gerne umsonst, auch nicht bei der Teilebestellung und -verwaltung. Allein moralisch ist dein Rücktritt also nicht gerade fair gegenüber der Werkstatt.

Übertragen auf Verabredungen mit Freunden zum Essen bei denen zu Hause, sagst du ja auch nicht 5min vorher ohne triftigen Grund ab und kannst erwarten, dass die mit Freude das bereits fertige Essen wegwerfen....