Ist es beim Neukauf wichtig zu wissen, wo das Motorrad hergestellt wurde?

5 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Beim Neukauf hast du keine Wahl. Du bekommst eine hingestellt und fertig. :)

Die Produktionsorte werden teilweise erst während der langjährigen Produktionsdauer verlagert. Entweder aus wirtschaftlichen Gründen (Modellwechsel, Auslastung vom Werk, senken der Produktionskosten) oder aus ganz praktischen Gründen (Produktion in Europa). 

Genau das ist u.A. auch bei der Transalp passiert. Rückblickend kann man dann nach einigen Jahren feststellen für was welche Modellreihe bzw. welcher Produktionsstandort »berüchtigt« ist. In den ersten 2 Jahren wird man davon noch nicht viel sehen. Außer sie haben wirklich irgendetwas völlig verbockt.

Wie du ja sicherlich weißt hängt es bei der Transalp vom Baujahr ab wo sie gefertigt wurde. Siehe Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Honda_Transalp

oder aus ganz praktischen Gründen (Produktion in Europa).

Das sind oft auch ganz praktische finanzielle Gründe.

Wenn du ne Tanse in Japan zusammenpuzzelst und in Europa verkaufst mußte 7% Einfuhrzoll zahlen.

Bauste das Ding ein Spanien zusammen zahlste keinen Zoll.

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Eigentlich ist das Entscheidende nicht der Ort sondern die Qualitätssicherung.

Wenn irgend ein Noname Hersteller aus China Moppeds an nen österreichischen Großhändler vertickt sind die das was der Kunde wünscht. Billig.  siehe Kreidler.

Wenn Honda in Thailand und China Moppeds fertigen läßt, steht da ein Japaner und kontrolliert jedes Mopped das raus geht und jeden Produktionschritt.

Schließlich garantieren die mit ihrem guten Namen dafür daß das eine Honda ist und kein Yingyangwangpeng.....

Was interessant zu wissen ist, is ob ein Produktionsstandort noch recht neu ist.
BMW hatte z.b. einige Probleme und hat ne Weile gebraucht, bis die die X3/5 Bauer in Alabama auf deutschen  Kurs gebracht hatten.

Es haben auch schon  Hersteller so ein Projekt wieder abgebrochen, wenn die Qualitätsrichtlinien einfach nicht umzusetzen waren.

Oftmals hast du bei den Bikes keine Wahl, wo die aktuelle Version zusammengebaut wird.

Je nach Baujahre hat der Hersteller oft verschiedene Produktionsorte gewählt. So steht z.B. bei meiner Honda "Montesa Honda" in den Papieren, also eine Spanierin und es lässt sich anhand der VIN auch oftmals ablesen in welchem Werk die gefertigt wurde.

Du kannst heute auch z.B. einen "deutschen" Mercedes kaufen, der komplett in den USA gebaut wurde. Verrückte Welt, gell?

Nein, kann ich mir kaum vorstellen. Welches weltweit operierende Unternehmen wagt es, seinen Ruf durch auftretende Mängel bei der Verarbeitung und Produktion zu riskieren?

Jede Rufschädigung wirkt sich entsprechend beim Absatzmarkt aus. Negative Schlagzeilen vernimmt man heute auch im hintersten Zipfel von Papua-Neuguinea oder auf einer weltabgewandten Inselgruppe fernab aller Kultur. Bröckelt erst mal der Putz, ist der gute Ruf dahin. Wer kann sich das schon leisten?

Halte das ehrlich gesagt für ein Klischee, wüsste auch gar nicht, welches Land jetzt explizit schlechtere oder bessere Hondas baut.

Genau genommen ist es bei der Transalp vom Modell abhängig. Die bekannten Klischees kennt aber (fast) jeder:

  • Suzuki kann keinen Rostschutz und es dürfen nur Lehrlinge im 1. Lehrjahr den Rahmen schweißen. Ab dem 2. Lehrjahr dürfen sie an den Tank (darum sehen die Rahmen aus wie die Rahmen eben so aussehen und die Tanks wie die Tanks eben so aussehen). 3. Lehrjahr gibt es nicht, denn die brechen dann bei Suzuki ab und gehen zu Honda. Derzeit suchen sie aktiv Motorenentwickler für 125er - die Stelle ist seit 23 Jahren ausgeschrieben.
  • Honda macht in der Planung immer alles richtig - und achtet dann nicht mehr darauf ob die Maschinen komplett zusammengebaut das Werk verlassen. Darum müssen stets Felgenrandaufkleber, Gepäckbrücken und Heizgriffe nachgerüstet werden.
  • BMW gestaltet Skulpturen und überlegt hinterher wo man Batterie, Luftfilter, Elektronik und Kabel so hinpacken könnte. Bisher machen sie es erfolgreich, allerdings treibt diese Herangehensweise die Preise für die Skulpturen und deren Wartung in astronomische Höhen.
  • Harley baut seit 1932 unverändert das gleiche Modell, lässt aber Lametta ranbauen damit es keiner merkt. In den USA fällt das niemanden auf, in Japan haben sie inzwischen keinen Bock mehr immer die gleichen Cruiser zu kopieren und machen daher mittlerweile recht erfolgreiche Eigenentwicklungen mit Euro 4 kompatiblen Motoren.
  • Yamaha baut zuverlässige Motorräder welche dann von unzuverlässigen Käufern gefahren werden, welche dann nach 15'000 km darüber jammern das der Motor kein Öl mehr hat. Diese Laufleistung wird in der Regel 20 Jahre nach dem Kauf erreicht.
  • KTM sucht sich alte landwirtschaftliche Nutzfahrzeuge, exportiert diese nach Indien und reimportiert was daraus gemacht wurde wieder als Motorräder nach Österreich. Anschließend wird alles orangefarben angemalt und verkauft. Alte Castrol Ölfässer werden in diverse Dinge umgedengelt und dann als Power Parts im Zubehör verkauft.
  • Ducati ist jetzt Audi. Wir warten noch immer auf die Ducati R8.
  • Kawasaki ist ihren 82-Jahre-Vorrat von grüner Farbe noch immer nicht losgeworden weil sie jetzt auch schwarze und rostbraunmetallicfarbene Motorräder verkaufen.
  • Enfield Motorräder kauft man inzwischen bei Tchibo. »Made like a gun, fast as a coffee cup, thrown by an angry english housewife«.

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@gaskutscher

Schätze, du könntest locker vom Hocker zum Motorradmoderator in einer peppigen Radio- oder TV-Talkrunde avancieren: Du besitzt einen reichen Schatz an Hintergrund-Wissen, nen guten Humor und bist nicht gerade auf den Mund gefallen. Wer weiß, vielleicht in ferner Zukunft ein zweites Standbein, falls andere Stricke reißen? ;-)

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@Jayjay12

Ist es bei Motorrädern anders als meinetwegen bei Filterzigaretten ein und desselben Herstellers? Die schmecken doch nicht überall gleich. Der Tabak wird auch je nach Produktionsland variieren, obwohl: mittlerweile wird praktisch alles um den halben Erdball kutschiert...geflogen und verschippert, nicht wahr?

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