Dilemma nach misslungener Prüfung/wie Prüfungsangst überwinden?

3 Antworten

Der Fahrlehrer scheint ziemlich abgestumpft zu sein, es erscheint mir aber auch so, als würdest du in ihm Halt suchen, den er dir aber nicht geben kann oder will. Was bedeutet das für dich? Du musst die Regeln ändern, die Sache selbst in die Hand nehmen. Konzentriere dich auf deine Fahrerei, nicht auf den Fahrlehrer, und erwarte auch keinen Applaus. Wenn es ihm egal zu sein scheint, ob du etwas richtig oder falsch machst, kannst es dir auch egal sein, welches "Urteil" er über dich fällt. Weisst du, jeder hat Angst, das ist normal, man schläft schlecht vor Prüfungen, auch normal, aber man muss nicht unbedingt mit dem Wort "Panikattacke" hausieren gehen... mach das eben wie jeder andere, der auch Probleme hat: einfach weitermachen!

Auf lange Sicht, also wenn du deinen Führerschein einmal hast, würde ich dir sowieso raten, ein Sicherheitstraining zu machen.

Danke, ja ein Fahrsicherheitstraining möchte ich auch unbedingt machen. In gewisser Weise hat mir diese „Erfahrung „ auch dabei geholfen, die Dinge nun etwas anders zu betrachten und anzugehen. Ich hatte mich auch zeitlich unter Druck gesetzt, wollte unbedingt Ende Mai fahren und ne perfekte Leistung für alle hinlegen. War irgendwie klar dass das nach hinten losgeht, besonders bei so einem Sensibelchen wie mir. Den Zeitdruck habe ich jetzt abgelegt, möchte zwar immer noch diesen Sommer los aber nehme mir noch so viele Stunden bis ich mich sicher fühle und ein bisschen Scheiß-egal-Einstellung versuche ich mir bis dahin auch anzueignen…

Danke Dir

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@Jolilen5

:) jeder ist ein Sensibelchen, davon leben Brauereien und Tabakkonzerne LOL

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Und danach gleich ein Schräglagentraining! Davor haben die meisten Angst. Vor der Schräglage!

Es gab mal vor vielen Jahren ein Forumstreffen von Motorradfrage. Waren viele alte Hasen dabei. Bebra, danach Eifel. Einer, leider mittlerweile verstorben, ist mit seinem Motorrad mehrfach in Indien und Pakistan unterwegs gewesen. Bei unserer Eifeltour hatte ich das seltsame Vergnügen, direkt hinter ihm zu fahren.

In jeder Rechtskurve rutschte mir das Herz in die Hose, denn jedes Mal, wirklich jedes Mal, fuhr er weit hinaus in den Gegenverkehr!

Was ich sagen will: manch einer bringt sich Schräglage selbst bei, manch anderer braucht professionelle Hilfe, sonst wird das nichts! Und wenn er das nicht tut, macht er noch nach 50 Jahren Erfahrung riesige Fehler.

Ich habe erst von meinem Sohn gelernt, Schräglage zu fahren. Er fuhr früher Rennen. Da habe ich mich überwunden und zu ihm gesagt: jetzt zeigst du mir Mal wie das geht! Heute.... Heute kratze ich mit der 370kg schweren Rocket 3 auf dem Asphalt. Gerade vorgestern in der Ardeche rauf und runter gejagt, bis die Nippel an den Rasten ab waren. Und das mit vollem Urlaubsgepäck!

Es geht. Man muss sich nur überwinden und immer mehr herantasten. Oder der Renninstruktor bringt dir das an 1 Tag bei.

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Teil 2:

Der Fahrlehrer, der mir dann bei der Prüfung zur Seite stehen sollte, war der Besitzer der Fahrschule, mein stummer Fahrlehrer war zu diesem Zeitpunkt erst seit ca 7 Monaten dort angestellt und scheinbar hatten die beiden (Chef und Angestellter) noch kein besonders großes Vertrauensverhältnis, denn als der Fahrschulchef am Vorabend der Prüfung nochmal die Grundfahraufgaben mit mir machen wollte (für mehr hatte er keine Zeit) stellte er mit Entsetzen fest, dass ich ja noch total wackelig und unsicher bin bei einigen Dingen😂 Daraufhin fing er vor meinen Augen an, sich über seinen Angestellten aufzuregen, sagte mir, er hätte das jetzt so schon von mehreren Motorradschülern gehört, dass Ihnen nichts erklärt wurde, war völlig außer sich, dass ich noch nie eine Kreisfahrt gemacht hätte und meckerte minutenlang über das schlampige Verhalten seines neuen Fahrlehrers und meinte, den würde er sich vorknöpfen. So weit so gut: ich versuche das Ende vom Lied jetzt hier mal kurz zu fassen: Am nächsten Tag war Prüfung, ich hatte schon am Vorabend eine Panikattacke nach der anderen, die Nacht nur ca 2 Stunden geschlafen und war am Morgen der Prüfung ein Wrack. Die Prüfung wurde von 10 Uhr auf 13:15 verschoben, ein anderer Fahrschüler wurde vorgezogen. Es ging um 14 Uhr los, ich war nur noch ein Häufchen Elend.
Ich bin mit zugeschnürter Kehle und rasendem Puls losgefahren, dies änderte sich während der ganzen Prüfung nicht. Irgendwie hatte ich alles hinbekommen, Grundfahraufgaben beim zweiten Versuch, Fahren sehr ängstlich, abbiegen wie immer wackelig. Am Ende beim TÜV dann keinen Führerschein bekommen wegen zu großer Unsicherheiten.
Was soll ich sagen. Das ist jetzt drei Wochen her, seitdem durchlaufe ich ein Wechselbad der Gefühle. Alles zwischen Wut und „ich gebe auf“.
Mein toller Fahrlehrer hat sich nie wieder bei mir gemeldet danach, der Chef hat es auf mich geschoben und weiß von nichts. Ich habe mit anderen Fahrschulen telefoniert, dort das erste Mal was über Blickschulung und Fahrphysik gehört. Ich habe mittlerweile die Fahrschule gewechselt aber noch keine Fahrstunde gehabt, weil ich eine riesengroße Angst habe dass ich die nächste Prüfung auch nicht schaffe…

ich bin völlig fertig mit den Nerven, das belastet mich unglaublich. Ich war seitdem ein paar Mal auf dem Übungsplatz mit eigenem Motorrad, da kein Problem, aber beim Gedanken an die nächste Prüfung bekomme ich Herzrasen. Habt ihr einen Rat für mich wie ich das in den Griff bekomme? Ich hoffe der nächste Fahrlehrer kriegt das hin, er klang am Telefon bisher sehr nett und hat einen super Ruf was Motorradfahrstunden betrifft aber ich habe solche Selbstzweifel und fühle mich wie ein Versager…

bin dankbar über jede Antwort…

Liebe Grüße

Jasmin

Hallo Jasmin,

hak' die alte Fahrschule und die Vorgeschichte ab, deren "Leistungen" sind völlig inakzeptabel. Die Rechnungen hast Du hoffentlich nicht bezahlt.

Für die neue Fahrschule würde ich Dir auf jeden Fall empfehlen, bestimmter aufzutreten. Du bist dort Kundin und keine Bittstellerin, bezahlst sehr viel Geld für die Ausbildung. Frag so lange nach, bis Du alles verstanden hast. Die Prüfung machst Du bitte, wenn DU dich bereit fühlst. Dein Fahrlehrer kann das sehr gut einschätzen, ob Du reif dafür bist. Voraussetzung ist ein gutes Vertrauensverhältnis. Wenn Dich da etwas stört, sprich' es frühzeitig an. Ein Profi kann damit gut umgehen und reagiert auch nicht genervt auf Nachfragen.

Die Selbstzweifel kann ich bei der Vorgeschichte nachvollziehen, aber wenn Du prinzipiell durch die Straßen fahren kannst und Dich auf dem Übungsplatz gut fühlst, gibt es dafür keinen Grund. Es fehlt einfach noch ein wenig Übung für bestimmte Situationen, darauf kannst Du Dich ja jetzt konzentrieren. Wenn die Grundfahraufgaben klappen, ist der Rest eigentlich eine Spazierfahrt mit leicht erhöhtem Adrenalinpegel 😉.

80% hast Du geschafft. Und wenn die letzten 20% noch ein paar Fahrstunden mehr brauchen ist das doch egal, das interessiert später niemanden mehr. Und Du wirst viel Spaß haben, das Einzige, was zählt!

Kannst ja mal schreiben, wie's mit dem neuen Fahrlehrer läuft. Viel Erfolg!

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Danke erstmal für Eure Antworten.

Im Nachhinein weiß ich, dass ich einfach nicht gut genug vorbereitet wurde. Hätte ich so einiges eher gewusst, hätte ich die Prüfung sicherlich geschafft. Die Angst und Zweifel bleiben trotzdem, ich hoffe der neue Fahrlehrer nimmt mir diese…

Bin grundsätzlich eher eine ängstliche Person aber auf dem Motorrad fühlte ich mich eigentlich bis zur Prüfung immer selbstsicher.

Die Rechnung hab ich natürlich schon vollständig bezahlt, schon vor der Prüfung, sonst hätte er mich nicht dafür angemeldet…

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@Jolilen5

Naja selbstsicher, bis auf das Abbiegen eben…

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@Jolilen5

Noch eine kleine Ergänzung, damit kein falscher Eindruck entsteht: Eigentlich steht es mir nicht zu, hier Ratschläge zu geben, weil ich selber noch als Späteinsteiger (54) in der Fahrschule bin. Aber Du hast ja kein Problem mit dem Motorradfahren an sich. Deshalb habe ich meinen Kommentar abgegeben, weil ich selbst ein sehr "verkopfter" Mensch bin und Deine Gedankenwelt sehr gut verstehen kann.

Kannst Du eigentlich nicht mit Deinem Mann auf dem Übungsplatz die Problemthemen üben? Die Sache mit der Blickführung etc. hätte er ja auch sehen/beibringen können, oder?

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@slowshifter

Die ganze Geschichte ist ja erst drei Wochen her und in der Zwischenzeit waren wir mehrfach auf dem Übungsplatz. Das mit dem Abbiegen ist jetzt auch gar kein großes Problem mehr, nachdem ich es mir nun eigentlich selbst beigebracht habe und er hat mir natürlich jetzt auch Tipps gegeben. Wenn ich nicht unter Beobachtung stehe, klappt das sogar sehr gut!

Das eigentliche Problem ist nun, dass ich aufgrund dieser „schlechten“ Erfahrung große Angst vor der nächsten Prüfung habe und wie du richtig erkannt hast, viel zu verkopft an die Sache rangehe. Ich habe nun eine regelrechte Prüfungsangst entwickelt.

Naja, mal sehen was der neue Fahrlehrer dazu sagt…

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Evtl. suchst du dir eine Fahrschule, wo der Fahrlehrer auch Renninstruktor ist?! Das Glück hatte mein Sohn zufällig. Fahrschule Gitte in Urbach. Der kleine Scheißer fuhr mit 18 besser, als ich nach 20 Jahren! Wenn es auch mit dem neuen Fahrlehrer nicht passt, dann sag es! Wechsele den Fahrlehrer! Das steht dir als zahlender Kunde zu!!

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Meine Fahrschule/Prüfung ist schon einige Tage her, so einen Fahrlehrer hatte ich aber nicht. Bei groben Fehlern hat er gleich anhalten lassen und es gleich ausgewertet. Danach wurde auch noch mal alles besprochen beim Abbiegen ist er zum Beispiel ausgestiegen und hat das Motorrad in richtigen Winkel zum abbiegen hingestellt. So etwas merkt man sich auch. Er hat das Elemente fahren auch in jeder Fahrstunde mit durch geführt. Meine letzte Fahrstunde hatte einen Tag vor der Prüfung und es hat dann auch aller geklappt.

Was soll man zu den Fahrlehrer sagen ich kenne ihn nicht aber würde ihn austauschen. So wie Du schreibst hatte er keine Lust oder kann es nicht, nur Kohle einsacken kann es ja auch nicht sein.

Danke für Deine Antwort.

So einen Fahrlehrer wie Du hattest, brauche ich auch, vielleicht ist der nächste ja besser, schlimmer gehts ja auch kaum…

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