Braucht man beim Hanging Off weniger Schräglage bei gleicher Geschwindigkeit?

2 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Effektiv funktioniert das nur auf der Rennstrecke. Ziel ist es, den Schwerpunkt weiter in die Kurve zu setzen um die Kurvengeschwindigkeit zu erhöhen. Die Schräglage ist auf der Rennstrcke eh begrenzt, da sowieso maximal. Nun ist es wichtig so lange wie möglich schnell zu sein. Also be,ühtman sich nur so kurz wie eben möglich in Schräglage zu sein, aber maximal. Dann aufrichten uns Gas.

Die Regel: Du sollst (Voll-)Gas geben oder bremsen - nie sollst du rollen.

Jeder Reifen hat eine bestimmte Reifenaufstandsfläche. Bei Kurven und somit Schräglagenfahrt veringert sich diese Austandsfläche nach Außen und wird kleiner. Somit versucht man beim hanging off den Körper zum Kurveninnenbereich zu verlagern und das Motorrad aufrechter zu lassen und dadurch die Reifenaufstandsfläche zu vergrößern. Dies läßt sich auf abgesperrten Rennstrecken mit vorgegebenen Parcour hervorragend realisieren, lässt sich in öffentlichen Verkehr nur bedingt realisieren.

Ich habe die Sache mit der Aufstandsfläche schon anders in Grafiken der Reifenhersteller für Sportreifen gesehen und erlebt... bei Geradeausfahrt eher gering und bei zunehmender Schräglage eher größer... allerdings rede ich hier von moderaten Schräglagen (unter 50°) im Rahmen des üblichen Haftungsbereichs also... Wieso sind moderne Sportreifen sonst als "spitz" betitelt?... falls ich Unsinn rede... Aufklärung schadet nie ;-)

0
@kobaia

Du redest keinen Unsinn. Wirklich spitz waren aber nur die sogenannten Dachreifen (Dunloip Racing) die bei Geradeausfahrt nur etwa 2cm Aufstandsbreite hatten und bei zunehmender Schräglage immer breiter wurden. Ich habe die Dinger verbotenerweise im Straßenverkehr gefahren - eine Katastrophe. Moderne Rennreifen haben eher eine Form wie ein Korb. Die Reifenaufstandsfläche verändert sich dadurch auch bei Schräglage nicht. Durch Verformung durch die Fliehkraft wird die Aufstandsfläche bei Schräglage >45-50° SOGAR BREITER

0
@chapp

Ihr hab da beide recht. Vorne ist es immer noch ein V allerdings über meherer Konturen und das ist das ganz große Geheimnis. So holt sich Metzeler/Pirelli eine gehörigen Teil Grip über die Kontur während Wettbewerber Conti es über die Mischung machen muss...

Umd weil so wirklich keiner mehr die 170 PS voll aus der Ecke beschleunigt, wird auch hinten der Reifen über drei verschieden Radien wieder etwas runder. Wichtig ist eigentlich, das in voller Schräglage eine gehörige Fläche vorn und hinten zur Verfügung steht. Schlecht also, wenn man vorne noch Luft hat und hinten schon am Ende ist - dann passt etwas nicht!

0
@HaWeK

Danke! ;-) Immer wieder richtig gute Infos hier!

0
@kobaia

Hallo Kobaia, eins vorab: Unsinn, nein bestimmt nicht. Ich für meinen Teil bin immer bemüht Antworten aus meinem eigenen Erfahrungen und Know How zu beantworten. Und natürlich lerne ich auch aus anderen Antworten. Und so wie sich Fahrwerke, Leistungen und insbesondere Reifen verändert haben und sich ständig verbessern, haben sich auch Fahrstile den Veränderungen angepasst. Während früher immer galt:Kniee am Tank, veränderte sich immerwieder der Fahrstiel und die Fahrerhaltung. Ein Mr. Nordschleife Helmut Dähne war überaus schnell ohne "Hanging off". Und ein Supermotofahrer wird kein "Hanging Off" favorisieren. (obwohl ich das auch schon gesehen habe). Und immer muss man unterscheiden zwischen Rennreifen/Slicks und Straßenreifen. Nun zur Austandsfläche: auch deine Antwort ist richtig, HaWeK bringt es auf den Punkt. (tolle Antwort eines echten Insiders). Und wie immer: alles dreht sich, alles verändert sich, auf alles muß man sich anpassen, wenn man schnell sein will.

0