Warum eckt meine Motorrad Kupplung?
Hallo, ich habe eine Suzuki GT 125 aus dem Jahr 1978
Mir ist bei den ersten Fahrten aufgefallen, dass meine Kupplung "eckt". Wenn ich meine Kupplung ziehe merke ich beim loslassen dass sie nicht in einer Bewegung sauber auslässt sondern dass es 2 Punkte gibt an denen meine Hand dann zwar die Kupplung auslässt aber die Kupplung nicht sauber mit auslässt sondern dann erst sobald ich noch etwas mehr auslasse auf einmal einen kleinen Sprung macht.
Ich hab versucht den Kupplungshebel am Lenker mit WD40 zum flutschen zu bringen aber das hat nichts verändert. Irgendwelche anderen Vorschläge?
1 Antwort
Servus!
An der Kupplung verschleißen nicht nur die Reibbeläge. Auf Dauer werden auch die Kupplungsfedern und der Kupplungskorb in Mitleidenschaft gezogen.
In deinem Fall vermute ich, dass sich am Kupplungskorb Rattermarken gebildet haben und die Reib- und Stahlscheiben nicht mehr sauber gleiten können.
Warum ist meine Kupplung so schwergängig? (Motorrad, Kupplung, Kupplungszug) - motorradfrage https://www.motorradfrage.net/frage/warum-ist-meine-kupplung-so-schwergaengig
Es kann passieren, dass die Kupplung ständig schleift und dann ist das gesamte Kupplungspaket zu ersetzen bzw. stehst du mitten in der Prärie und kommst nicht mehr weg.
Das Gegenteil kann auch passieren - du möchtest vor der Kurve herunter schalten, bekommst aber den Gang nicht rein, weil die Kupplung nicht trennt. Folglich hast du keine unterstützende Motorbremse und du einen entsprechenden Geschwindigkeitsüberschuss. Ob du in dieser Situation dann cool bleibst und besonnen reagierst, kann ich mir nicht vorstellen. Vermutlich wird es in Hektik und panische Reaktionen ausarten, was nicht selten in einem Sturz endet.
Grundsätzlich besteht natürlich auch diese Möglichkeit, dass am Bowdenzug ein oder mehrere Drähte (Litzen) gebrochen sind und dort haken, aber da sieht man nicht rein, folglich kann man es schwer kontrollieren. Der Zug selbst ist ein verzinktes Drahtseil. Die Zinkschicht wird über die Jahre beschädigt und der Zug kann rosten (da kann auch eine oder mehrere Litzen Durchrosten - auf Dauer werden es mehr, bis der Zug bricht)
Hast du den Kupplungszug auch geölt? Das kann evtl. etwas Besserung bringen, löst aber nicht das Problem. Vor allem mit geeignetem Öl (kein WD40, das ist zu dünnflüssig und schmiert zu wenig) denn sonst wird es noch schlimmer. Wenn man kein spezielles Bowdenzugöl nehmen möchte, dann hat sich synthetisches Getriebeöl oder Gabelöl bewährt. Zuvor kann man den Kupplungszug noch komplett mit Rostlöser "durchspülen"; nachfolgend muss aber richtig geölt werden.
Kupplungszug und -korb wirst du neu vermutlich nicht mehr finden. Auf "Kleinanzeigen" hat jemand noch einen neuen Zug inseriert und bei eBay findet sich eine Kupplung, bei welcher der Korb noch passabel aussieht.
Rattermarken (falls vorhanden) am Korb kann man behutsam etwas abfeilen und glätten, falls diese nicht zu tief sind. Wenn man ihn anschließend noch trowalisieren lässt (z.B. beim Felgenaufbereiter - Hochglanzverdichten), dann hast du eine sehr glatte Fläche, auf der die Scheiben entsprechend leichter gleiten können. Da aber jeweils Material abgetragen wird, ist die Folge, dass größeres Spiel der Bauteile auftritt.
Danke für die Antwort! Gibt es sonst auch irgendetwas anderes das ich versuchen kann? Das letzte was ich machen will ist mein Motorrad jetzt in die Werkstatt stellen bzw selber an einem Motrrad schrauben für das es wenig Anleitungen gibt.
Muss ich das unbedingt wechseln lassen weil sonst andere Sachen kaputt werden oder ist es ok wenn ich jetzt noch so damit fahre?
Meine Suzuki kommt nämlich frisch vom Pickerl und dazu hätte mein Mechaniker nichts gesagt