Stimmt es, dass im Rennsport oft Einkolben - Bremsen bessere Resultate erzielen als z.B. Vierkolben?

2 Antworten

Dieses Gerücht muss Suzuki auch gehört haben. Deshalb haben die bei der Intruder ja bewusst vorne eine Einkolbenbremse montiert, obwohl Mehrkolbenbremsen schon lange Standart waren. Die waren so von der "Super-Bremsleistung" ihrer ""Einkolben-Rennbremse" überzeugt, dass die sich für die Hinterradbremse wegen der Optik zu einer Trommelbremse entschlossen haben. Reicht ja auch völlig aus, wenn man ein 220 kg Bike, das mit Anbauten, Fahrer und Sozius locker über 350 kg wiegt, schnell mal bei 130 Km/h abbremsen muss. Ich wusste es, es liegt an mir und nicht an den Bremsen. ;-) Gruß Bonny

Einkolben - Sättel sind Schwimmsattelbremsen und werden im Rennsport praktisch überhaupt nicht verwendet - noch nicht einmal hinten.

Zweikolben - Festsattelbremsen waren einmal Stand der Technik, genügen aber modernen Ansprüchen nicht mehr, wobei Mehrkolbenzangen primär NICHT besser bremsen als Zweikolbenzangen. Der Vorteil liegt vielmehr auf thermischem Gebiet und in der Geometrie der Bremsbeläge. Zweikolbenzangen belasten die Beläge extrem, weil man diese nicht beliebig groß machen kann und ihre Form muß rund oder annähernd quadratisch sein. Um die Bremskraft auf eine größere Belagfläche zu verteilen, baut man mehrere Kolben ein. Dadurch erhitzen sich die Beläge weniger. Außerdem sind die Beläge von Zweikolbenzangen in radialer und in axialer Richtung annähernd gleich breit. Das hat zur Folge, daß nur ein kleiner Teil der Belagfläche auf dem besonders günstigen, äußeren Bereich der Scheibe anliegt, sondern der größere Teil weiter innen, Richtung Achse. Dadurch muß die Bremsfläche der Scheibe breiter nach innen werden. Dadurch wird die Scheibe schwerer und die Bremswirkung nimmt wegen des ungünstigeren Hebels ab.