Schaltvorgang Motorradgetriebe?
Ola Companeros. Ich habe eine Frage bezüglich eines konventionellen Motorradgetriebes. Für die Uni soll ich eine CAD-Konstruktion eines Dreiganggetriebes anfertigen, allerdings mit einigen Reglements. Das Getriebe soll übrigens für ein Motorrad werden, uns werden allerdings nur die Leistung und Umdrehungszahlen gegeben, die Daten sind schon witzig ;) (gefragter Zustand: 50KW, 5000U/min -> 95,5 Nm). Zu den Reglements: Beispielsweise dürfen die Zahnräder nicht verschiebbar sein, was ich schon mal unpraktisch finde. Zusätzlich keine Ölpumpe, für den letzten Gang sollen Ab- und Antriebswellen verbindbar sein, also 1:1-Übersetzung. Haben uns einige Gedanken gemacht, der bewertende Tutor hält aber an den Vorgaben fest. Will nur mal zum Vergleich wissen: Sind beim (üblichen) Motorradgetriebe die Zahnräder verschiebbar? Wir sollen es mit gelagerten Zahnrädern und Schaltmuffen machen, die beim Gang-einlegen einen Bolzensatz in die losen Zahnräder treiben und damit die Kraft an die Welle übertragen. Üblich? Finde ich umständlich :-)
2 Antworten
Diese Aufgabe lässt sich eigentlich nur mit einem Ziehkeilgetriebe lösen. Die sind einfach aufgebaut, Zahnräder werden nicht verschoben, aber sie sind etwas empfindlich auf hohe Drehmomente. Sie werden zB in Werkzeugmaschinen häufig verwendet.
im prinzip ist die idee nicht schlecht, aber sehr aufwendig. die lagerung der zahnräder ist ebenfalls ein grosses problem, wegen der hohen drücke, die entstehen. wenn der doz soviel vorgibt, dann ist doch sowieso kein spielraum für kreativität, oder sollt ihr seine idee, die er selber nicht schafft, entwickeln? die einfachsten getriebe haben immer verschiebbare zahnräder, die auf verzahnten wellen laufen. das verknüpfen erfolgt über eine innere verzahnung in den zahnrädern. dazu kommen noch die berühmten synchronringe beim pkw, die die drehzahl der zahnräder untereinander beim schaltvorgang angleichen. die würden beim bolzenverbinden eher wegfallen, so dass das getriebe nur für motorräder geht, die eh keine synchronisierung haben. weiterer nachteil ist der erhebliche platzbedarf für die verschiebbare bolzeneinheit. eine andere variante könnte sein, innerhalb der welle eine innere welle zu konstruieren, die beim verschieben einen bolzen freigibt, der aus der welle herauskommt und das freilaufende zahnrad fixiert. dann kann aber keine lagerung erfolgen, und dieser stift könnte abbrechen. so werden bei den auswuchtmaschinen von hoffmann die spannmittel angepresst. ausserdem, wenn es über bolzen geht, hättest du trotzdem schaltgabeln und einen schaltautomaten, der sie verschiebt. also insgesamt eine blöde aufgabe. gruss der kurvenflitzer
Jap, wir haben insgesamt 3 Wellen - die Antriebswelle, dann die starre Verbindungswelle und die dritte Abtriebswelle, die mit der Antriebswelle für den letzten Gang direkt verbindbar sein muss.. Wegen der Kreativität: Dem Dozent ahben wir es gar nicht gezeigt, unser Tutor hat sich nur auf stur gestellt. Müssen es also nach ihrer Art machen.. Danke für deine fundierte Antwort! Welle in Welle ist auch eine gute Idee, zur Komplexität und Kosten haben die Kreativitätsvernichter nichts gesagt :-D Greetz
... ergänzung... um in den unteren gängen zu verbinden, brauchst du also eine dritte welle im getriebe, die eine ständige verbindung zur abtriebswelle hat. uih uih... also insgesamt eine blöde aufgabe. gruss der kurvenflitzer