Ausleiernde Lederkombi

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Es ist leider so, daß Leder umso mehr ausleiert, je besser es gepflegt wird. Es wird dadurch elastischer und die Fasern gleiten leichter aneinander vorbei. Leder wird nicht einfach weiter sondern es gibt dort nach, wo es gedehnt wird und bleibt unverändert, wo es nicht gedehnt wird. Besonders extrem dehnt sich sogenanntes Spaltleder. Eine Rinderhaut ist in gegerbtem Zustand etwa 6-8 mm dick. Sie wird in mehrere Schichten aufgespalten. Die beste Qualität hat die oberste Schickt, die Lederhaut, die auch als Kernleder bezeichnet wird. Sie bleibt etwa 1,2-1,6 mm dick. Dieses Leder hat eine sehr unregelmäßige Maserung und oft Narbenspuren, weil dort eventuelle Verletzungen ausheilen. Die darunter befindlichen Schichten werden noch einmal 1-2x gespalten. Dabei handelt es sich in der Hauptsache nur noch um faseriges Bindegewebe ohne geschlossene Oberfläche. Die wird künstlich aufgepreßt und die Fasern durch ein Bindemittel gebunden. Diese Oberflächen haben keine Verletzungsspuren und sehr regelmäßige und oft grobe Maserung. Das sind die sogenannten Spaltleder. Die Qualität nimmt von Außen nach Innen von Schicht zu Schicht ab. Gut gepflegte Spaltleder dehnen sich wie Kaugummi. Sie dehnen sich so stark, daß besonders weiße Farbe Risse bekommt wie Schwangerschaftsnarben und Schwarz ausbleicht bis es Grau wird.