Was ist eine Keilbremse?

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Keilbremse aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie Wechseln zu: Navigation, Suche

Bei der Keilbremse, auch elektronisch geregelte Keilbremse (englisch Electronic Wedge Brake, Abkürzung EWB) genannt, schiebt ein kleiner Elektromotor einen Bremsbelag mit keilförmigem Rückenprofil zwischen Bremsbacken und Bremsscheibe. Genau wie eine Trommelbremse enthält sie keinen Bremszylinder und ein Teil der Anpresskraft (Bremskraft) zwischen Belag und Scheibe wird dabei aus der Bewegung der Scheibe gewonnen. Dadurch benötigen diese beiden Bremsen nur ca. 10 % der Energie einer vergleichbaren üblicherweise hydraulisch betätigten Scheibenbremse.

Weitere Vorteile sind ein schnelleres Ansprechen, der Wegfall der Hydraulikanlage und der konventionellen Handbremse. Die Keilbremse ist ein Brake-by-Wire-System.

Die konventionelle Keilbremse (nicht elektronisch geregelt) hat den Nachteil, dass das Rad schnell blockiert und die Bremse (je nach mechanischer Konstruktion) erst wieder im Stillstand lösbar ist. Deswegen wurde sie nur eingesetzt, um bei Pferdekutschen die Räder zu blockieren. Der Kutscher rammt dabei einen Keil zwischen Rad und Radkasten. Diese Keilbremse besitzt einen langen Bügel, um zusätzlich zur Selbstverstärkung noch die Hebelwirkung nutzen zu können. Erst dadurch kann der Kutscher die nötige Verzögerung erwirken.

Hydraulische Bremssysteme benutzen eine Bremsflüssigkeit, die zu Wasseraufnahme neigt und bei Überhitzung durch Gasbildung zu Bremsversagen führen kann. Diese Gefahr wird bei Brake-by-Wire-Systemen vermieden.

Da beim Bremsvorgang Scheibentemperaturen von mehreren hundert Grad erreicht werden, bis hin zum Glühen der Bremsscheibe, muss die Auslegung der Komponenten für ein elektrisch betätigtes Bremssystem diese Temperaturen berücksichtigen.