Hallo Floyd !
Generell sind diese Membranen eine tolle Sache. Gore war der erste Hersteller, der diese Technologie auf den Markt brachte. Die Funktionsweise ist schnell erklärt; die Membran liegt meist zwischen dem Außenstoff (bei einer Jacke Textil und bei Deinen Stiefeln vermutlich Leder) und wird nach innen hin von einer weiteren Schicht geschützt, d.h. man kommt meist mit der Membran nicht direkt in Kontakt. Trifft nun Regen, also Feuchtigkeit in Tropfenform auf die Membran, können diese die Membran nicht durchdringen, da die 'Poren' zu klein sind. Atmungsaktiv ist sie, weil Schweiß als Wasserdampf auftrit und die Membran so durchdringen kann.
Mittlerweile verfügen aber auch andere Hersteller über die entsprechende Technologie und produzieren Membranen wie Deine "King Tex" oder auch "Hipora", die Funktionsweise ist an sich die gleiche. Das eigentliche Problem, nach meinen Erfahrungen, tritt bei der Verarbeitung der jeweiligen Membranen auf. Am Besten ist es, die Membran in so wenig Stücken wie möglich zu verarbeiten, da das Vernähen Schwachstellen erzeugt. Bei Gore (habe nur Kleidung mit Gore-Tex, daher Gore als Beispiel) werden diese Nahtstellen/Klebestellen nochmals von Innen überklebt, d.h. die Naht lässt dann auch kein Wasser durch. Genau an dieser Stelle entstehen meiner Ansicht nach Probleme, da z.B. auch ein namhafter französischer Outdoorbekleidungshersteller Gore-Tex verwendet, jedoch die Verarbeitung schlampig ist und das Produkt im Gebrauch nicht wasserdicht ist. Werden die einzelnen Membranstücke also nicht ausreichend verklebt oder nicht mit Sorgfalt behandelt, können Löcher entstehen, die Wasser durchlassen. Die genannten Klebestreifen können sich auch, je nach Qualität und Sorgfalt, nach kurzer/langer Beanspruchung lösen, d.h. die Schwachstellen werden offengelegt. Bei Qualitätsprodukten passiert das generell nicht, da die Hersteller wie z.B. Daytona sehr sorgfältig an ihren Produkten arbeiten und die Stiefel nicht irgendwo in China übers Band gerissen werden und an dieser Stelle Fehler entstehen können.
Ich persönlich habe, wie gesagt, nur Produkte mit Gore-Tex Membran. Erlebt habe ich beide Seiten, einerseits Kleidung von Hestellern, mit der ich durch strömenden Regen gefahren bin und völlig trocken geblieben bin und andererseits Kleidung, die trotz Gore-Tex Membran nach kurzem durchnässt war. Gore selbst stellt die Membranen her und diese werden dann von den einzelnen Herstellern verarbeitet. D.h. Gore selbst hat in vielen Fällen keine Fehler zu verantworten, sondern die Produzenten des gesamten Kleidungsstückes (dies gilt ebenso für andere Membranen). Ich habe mit Qualitätsprodukten wie von Daytona oder Hanwag bisher keine Probleme mit Nassen Füßen gehabt, strömender Regen oder Schnee, mit "Chinaschrott" (trotz Gore) jedoch schon häufig !
Orientieren sollte man sich beim Kauf von diesen Produkten daher nicht nur an den technischen Aspekten, sondern an der Verarbeitung, da auch die beste Technologie in den Händen von "Pfuschern" fehlerhaft wird !
Grundsätzlich lohnt es sich, seine Kleidung trotz Membran zu imprägnieren ! Saugt sich das Leder mit Wasser voll, kühlt es schneller ab und die Füße werden schneller kalt, trocken oder nicht.