Wie funktioniert ein elektrischer Lenkungsdämpfer?

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Das HESD (Honda Electronic Steering Damper) genannte System unterscheidet sich sowohl konstruktiv als auch funktionell eindeutig von den gängigen Mustern. Es soll das gefährliche Lenkerschlagen beim starken Beschleunigen oder bei hohen Geschwindigkeiten im Keim ersticken, ohne die Handlichkeit bei geringen Tempi zu beeinträchtigen. Zu diesem Zweck hat Honda zusammen mit dem Fahrwerksspezialisten Kayaba eine elektronisch-hydraulische Lösung entwickelt. In einer mit Öl gefüllten Kammer dreht sich ein mit der oberen Gabelbrücke über Hebel und Gelenke verbundener Flügel. Der verdrängt bei einer Lenkbewegung das Öl über Bohrungen im Gehäuse von der einen zur anderen Seite. In diesem Kanal sitzt ein Magnetventil, das den Bohrungsquerschnitt und somit den Strömungswiderstand stufenlos verändern kann. Geregelt wird es von der zentralen Rechnereinheit, welche das Raddrehzahlsignal des Tachos verarbeitet. Der Rechner erkennt nicht nur die Geschwindigkeit, sondern ermittelt auch die Beschleunigung und legt die Daten in einem Kennfeld ab. Zusätzlich erlaubt ein kleiner Speicher mit einem federbelasteten Kolben einen Volumenausgleich, beispielsweise bei steigender Öltemperatur. Reißt der Fahrer etwa bei 100 km/h den Gasgriff abrupt auf, schließt das Magnetventil stärker als bei konstantem Landstraßentempo. Bei Geschwindigkeiten über 200 km/h schließt dann das Magnetventil bis auf den kleinsten Querschnitt, der Lenkungsdämpfer arbeitet mit der maximalen Dämpferkraft.

Quelle: http://www.motorradonline.de/test/technik-lenkungsdaempfer.236305.htm