Bei minus Temperaturen hoher Verschleiß beim Starten?

5 Antworten

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Nunja, so ganz unrecht haben die Stammtischbrüder/schwestern da nicht: Entscheidend für den Verschleiß ist im Besonderen neben dem Aufbau des Motors, auch das Motorenöl.

Ich habe in meiner Laufbahn als MEchaniker shcon so manchen Motor zerlegt, und eine Aktion war absolut interessant: Wir hatten 2 gleiche Fahrzeuge, mit unterschiedlichem Motoröl über den Zeitraum von 4 Jahren im Fernverkehr laufen lassen.

Anschliessend wurden die Motoren bis auf die Letzte Schraube zerlegt, und vermessen. Einmal kam ein Langlauföl mit 30.000 km Wechselintervall, und einmal eines mit 7500 km Ölwechselintervall zum Einatz.

Neben einem wesentlich besseren Kaltstartverhalten, besserer Druckstabilität und geringerem Ölverbrauch, war auch der Verschleiß bei dem Langlauföl um einiges Geringer ausgefallen, als bei dem Motor, der das normale Öl bekam.

Besonders krass fiel der Verschleiß an den hochbelasteten Stellen der Kipphebel / Nockenwellengleitstelle, den Nockenwellenlagern und den Kolbenhemden aus.

Während der mit Normalem Motoröl gefahrene Motor hier überholt hätte werden müssen, konnte der anderem Motor, bis auf 2 Kipphebel mit den ursprünglichen Teilen wieder zusammen gesetzt werden, um weitere 500.000 Km auf die Uhr zu spulen. Hierbei handelte es sich um Dieselmotoren!

Der Hauptgrund, warum z.b. Benzinmotoren mit Verschleiß zu kämpfen haben, ist beim Kaltstart die extreme Benetzung der Zylinderwand mit Kraftstoff. Wird das Fahrzeug danach vollständig warm gefahren, kann der Kraftstoffdunst aus dem Motor, und Motoröl wieder entgasen, was dann weniger Verschleiß zur Folge hat.

Die Gleitlager eines Motors werden zwar auch belastet, aber solange niemand den Motor im kalten Zustand hochjubelt, ist das bei den heute eingesetzen Lagermaterialien zu vernachlässigen.

Ich weiß schon, warum ich auf meinen Kugelgelagerten ollen Yam Motor so große Stücke halte. Da kann der Kaltstart den Lagern nicht wirklich was aus machen :-)

Hier noch einiges wissenwertes dazu aus WIKI:

http://de.wikipedia.org/wiki/Kaltstart

Mankerl 
Fragesteller
 30.11.2013, 10:12

Hallo Klaus! Danke für den link (hätt ich doch auch selbst draufkommen können;-)

Toller Dauertest den du da gemacht hast. Interessant deine Zeilen zu lesen.

lg Romana

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user5432  30.11.2013, 12:41
@Mankerl

Die Ergebnisse des Dauertest wurde damals (vor 30 Jahren) vom Öllieferant und dem Fahrzeughersteller mit Spannung erwartet. Damals waren ja Öle bei weitem noch nicht so weit, wie sie es heute sind. Ein Wechsslintervall von 30.000 km ersparte 3 weitere Ölwechsel mit herkömmlichem Öl, was im Endeffekt enorme Kosten einsparte. Ein Werkstattaufenthalt ist immer mit Nutzungsausfall gleich zu setzen.Wenn dann auch noch der Verschleiß minimiert wird, ist das eine gute Sache. Ich habe übrigens für mein Gasauto eine Vorwärmeinrichtung, so das ich bei der Losfahrt zuhause direkt mit Gas und warmem Motor losfahren kann. Ich denke eine Laufleistung von 500.000 km ist ohne Probleme auch hier möglich :-) Mercie für´s Sternchen :-)

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Blödsinn ---- Warum soll bei kälterem Wetter der Verschleiß größer sein? Die Teile die sich im Winter bewegen, bewegen sich auch im Sommer. Was größer ist, ist der Benzinverbrauch im Winter. Das kommt vom "Kaltstarten" und dem etwas längerem Fahren mit der Startautomatik (Laienhaft ausgedrückt) zu tun. ----

Nimm es mal mit einem Beispiel: Wenn Du bei einem Motorradtreff morgens in der Kälte auf einer Wiese im Zelt aufwachst, sind die Knochen steif und schwer beweglich. Es dauert nicht lange und wenn Du wieder auf "Betriebstemperatur" bist, ist alles wieder top. Stell Dir mal vor, Du hättest jedes mal erhöhte Verschleißerscheinungen. Dann sollte man aber im Herbst in den Winterschlaf gehen und erst im Frühling wieder aufwachen. Wenn ich aber darüber nachdenke, macht es ein Teil von mir so. Im Winter die "Erholung" um dann mit den "Frühlingsgefühlen" im Frühjahr wieder kräftig durchstarten. ;-)) Gruß Bonny

Mankerl 
Fragesteller
 29.11.2013, 12:17

Hi Bonny Bär;-) Hast schon recht, wär eigentlich nicht schlecht die kalten Monate zu verschlafen.

Zu meiner Frage: Es ist schon komisch welche eigenartigen Gedanken manche Biker sich über ihre Motorräder machen, und das ganze dann auch noch vehement verteidigen.

lg Romana

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Das Motorrad hat auch bloß einen Motor. Dann dürfte im Winter keine andere Maschine , vom Motorbetriebenen Räumer bis zum Schiff nicht laufen und kaputt gehen. Abhaken als Schmarrn. Allerdings sollte man wie jeden Motor erst nach erreichen der Betriebstemp. volle Leistung abverlangen.

Mankerl 
Fragesteller
 29.11.2013, 10:38

Hallo Bernie! Das denk ich mir doch auch. lg Romana

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Mehrbereichsöl ist dünn genug, um auch bei Kälte schnell an alle kritischen Stellen zu kommen, wüsste also nicht, warum das Starten bei Minus-Temperaturen schlimmer sein sollte als über Null. Mit Einbereichsöl macht das schon etwas mehr aus, aber damit fährt eigentlich heute niemand mehr rum.

Mankerl 
Fragesteller
 29.11.2013, 10:39

Genau so ist es:-)

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Grundsätzlich gehts doch beim Motorrad um viele verschiedene Bewegungsarten, die teils nacheinander ( wie beim Starten des Motors ) und gleichzeitig vonstatten gehen. Vieles dreht sich um mechanische Bewegungsabläufe, um Hub-, Dreh-, um Pendel- und Stössel-bewegungen plus vieler weiterer mehr - nicht zuletzt der Beschleunigungsbewegung des Fahrzeugs im "Vorwärtsgang".

Es geht um Mechanik und eletronische Steuerungsprozesse. Je länger, desto mehr ersetzt die Elektronik die ursprüngliche Mechanik, es ist der Gang der Dinge bei der Technik. Dennoch bleiben etliche mechanische Abläufe beim Motorrad erhalten. Es geht gar nicht ohne. Wir wissen, dass Mechanik bewegtsein will...sonst geht sie auf Dauer kaputt! Es schadet also, mechanische Teile nicht zu bewegen - Tatsache!

Kfz-Motoren sind dafür gerüstet und ausgelegt, bei unterschiedlichen Temperaturen zu funktionieren. Es ist wahr, dass die Anforderungen an das verbaute Material bei kalten Motoren höher sind als bei gewöhnlichen Temperaturen im mitteleuropäischen Raum, aber von aussergewöhnlichen Verschleisserscheinungen kann bei unseren relativ milden Wintern (alpine und hochalpine Lagen und Temperaturverhältnisse seien hier aussen vor!) eher selten gesprochen werden...IMHO....Gruss Jan ;-)

deralte  30.11.2013, 08:52

Moin Jan, ich weiß nicht, was dur unter "milden" Wintern verstehst. In Holstein gehören minus 25 Grad zu einem ganz normalen Winter dazu. Und soo Alpin ist die Gegend nicht, abgesehen von der Holsteinischen Schweiz. :)

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habibi  30.11.2013, 11:28
@deralte

Respekt! Der 168m ü.NN hohe Bungsberg hat sogar einen Skilift!! (lt. Wikipedia):-))))))))

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Jayjay12  30.11.2013, 18:35
@deralte

Wenn schon Zítat, dann bitte im Original, Kostja: für dich und die Gemeinde nochmals: "..kann bei unseren relativ milden Wintern eher selten gesprochen werden." Zitatende.

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