Warum bekommt man nicht immer einen Highsider, wenn der Reifen wieder Grip bekommt?

4 Antworten

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Du hast wahrscheinlich nicht genug Leistung, um das Hinterrad weit genug "auswandern" zu lassen. Nasse Blätter oder Bitumenflecken lassen das Hinterrad nur etwas aus der Spur kommen und wenn wenig Leistung anliegt greift das Hinterrad schnell wieder, ohne das genug Schwung geholt wird um dich vom Bike zu werfen.

Bonny2 
Fragesteller
 22.12.2011, 11:55

Stellvertretend für die vielen guten Antworten. Alle "in Summe" haben meine Frage für mich nachvollziehbar beantwortet. Euch allen vielen Dank für die guten Antworten. Ich bin jetzt etwas beruhigter, was einem Highsider betrifft. Gruß Bonny

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Daß Dir bisher ein Highsider erspart geblieben ist hängt nicht zuletzt mit dem niedrigen Schwerpunkt Deiner Intruder zusammen. Außerdem liegt es auch ein Stück weit am Reifen. Sportreifen haben schon ähnliche Eigenschaften wie Slicks. Wenn sie im Rutschen sind, bauen sie zusätzlichen Grip auf und können sich wieder fangen.

Na, meine Trude hat ca. 70 PS. Die habe ich noch nie vollständig in einer Kurve auf der Landstraße ausfahren können. Und ich bin da bestimmt nicht langsam unterwegs. Aber das sind eben die Unterschiede. 150 PS Motorräder werden da sicher immer ausgefahren. ;-))

Viele der "Super-Sportler-Fahrer" können zwar auf der Autobahn "richtig Gas geben", aber auf der Landstraße in Kurven nützen 150 PS auch nicht viel mehr. Wenn beide richtig Kurven fahren können, ist natürlich der Sportler schneller. Allein durch die Bauart und den Reifen. Aber sooo groß ist der Unterschied auch nicht. Auch Supersportler unterliegen der Physik. Da ist es mehr das Beschleunigen aus der Kurve und auf den Graden was den Supersportler den Vorteil bringt. Aber genau das war der Grund, warum ich mich oft zu "halsbrecherischen" Wettfahrten hinreißen ließ. Mache ich aber nicht mehr. Während der Sportler "entspannt" durch die Kurven rauscht, war ich hinten dran immer am Limit einer Chopper. Ich hatte einfach bisher nur viel Glück gehabt. Die Wettfahrten waren nicht so sehr zu meinem eigenen Ego (etwas schon, wer möchte kein Lob haben), sondern ich war stolz zu zeigen was auch eine Chopper kann, wenn man die richtig fahren kann. "Ich habe doppelt so viel PS, daher bin ich immer schneller" ist leider ein Trugschluss. Ich kenne da u.a. eine Frau, die fährt mit ihren 86 PS so, dass kaum jemand dranbleiben kann, egal wie viel PS man hat.

Wenn ein Hinterrad wegrutscht, "reiße" ich natürlich nicht noch den Gashahn auf. Macht es ein Supersportler-Fahrer weil er einen Hightsider braucht? Reichen 70 PS nicht zu einem Hightsider? Sorry, aber die ewige PS-Protzerei (ich bin schneller, größer, stärker) nervt mich einfach. Egal ob Auto oder Motorrad. Aber davon lebt ja die Industrie. Gruß Bonny

Bonny2 
Fragesteller
 21.12.2011, 14:05

Ups - sollte eigentlich ein Kommentar zu "Fummelfuzzi" werden. Gruß Bonny

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fritzdacat  22.12.2011, 09:46

Hallo Bonny , also ich weiss nicht, ob dein Kommentar auch auf meine Antwort gemünzt war, mir ging es jedenfalls nicht um Protzerei, es ist einfach so, dass je weniger Leistung im Verhältnis zur Reifenbreite am Hinterrad anliegt desto geringer ist Wahrscheinlichkeit eines Highsiders. Mein Statement war rein mathematisch und völlig sachlich gemeint, sehe da auch keinen Grund, mich irgendwie profilieren zu müssen / wollen, bin da hoffnungslos uneitel..

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Bonny2 
Fragesteller
 22.12.2011, 11:43
@fritzdacat

Nein, war nicht auf Dich gemünzt. Im Gegenteil. Deine Antwort ist die für mich mit am besten nachvollziehbar. Ist sachlich und logisch. Mein Kommentar sollte auch nicht persönlich für "Fummelfuzzi" sein. Nur da passte es grade. Das wollte ich einfach nur mal loswerden.

Genau das war eigentlich mein Grund zu den schwachsinnigen Wettfahrten. Immer das Vorurteil, dass eine Chopper ein "Altherrenmotorrad" ist und daher keine "richtigen" Motorräder sind. Man hört nur immer je mehr PS man hat, umso besser ist auch der Fahrer. Besonders an "meiner" Spinnerbrücke" habe ich oft darunter "gelitten". Das hat mich persönlich immer genervt. In über 40 Jahren hatte ich so einige Motorräder besessen bzw. leihweise gefahren (bis zur Hayabusa). Ich war noch nie ein "Blümchenpflücker", aber mit keinem Motorrad bin ich so extrem an den Grenzen gefahren wie mit meiner Chopper, die ja eigentlich nicht dafür geeignet ist. Seit nach der "Bebra-Fahrt" sehe ich es völlig entspannter. Ich habe mich oft nicht nur in sehr großer Gefahr gebracht, sondern mit meinem "halsbrecherischen" Fahrstil und meinen "Statements" oft auch noch lächerlich gemacht, auch hier. Heute sehe ich vieles anders. Heute bin ich nur stolz darauf, dass ich diese Zeit überlebt habe. Einen Vorteil hatte meine "wilde Zeit" aber. Ich habe dadurch eine sehr extrem kurze Reaktionszeit und eine sehr gute vorausschauende Fahrweise bekommen. Die hat mich auch schon in der "Dose" vor einigen (schuldlosen) Berührungen gerettet.

Nebenbei: In Gruppen oder wenn ich mit jemanden "Normalen" gefahren bin, habe ich nie die "Sau" raus gelassen, da bin ich immer vernünftig gefahren. Bei meinen Wettfahrten bin ich immer als Letzter gefahren, damit niemand zu Schaden kommt, falls ich mal stürzen sollte. Grade in der Gruppe ist Rücksichtnahme und Umsicht das Wichtigste und unverzichtbar.

Also, mein Kommentar war nicht persönlich gemeint (Sorry, Fummelfuzzi), sondern es passte einfach zu dem Kommentar. Ich war nur bei dem Thema etwas "aufgebracht", sehe aber Deinen Kommentar als spaßig an, so wie es sicher auch gemeint war. ;-)) Gruß Bonny

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Habe auch gehört, wenn man die Nerven behält soll man das Gas nicht schlagartig zu machen, sondern langsam von Gas gehen, dann ist die Chance höher, den Highsider zu verhindern.