Welche Lager werden beim Kaltstart durch Öltaschen geschützt?
Wird das nur bei den Nocken-Gleitflächen der Nockenwelle angewendet? Mit etwas Grips müsste man doch so auch sämtliche bei Kaltstart gefährdeten Lager mit einer Startportion Öl versorgen können, dass diese nicht trockenlaufen und den Lagerverschleiß erhöhen.
1 Antwort
Abgesehen von den Nockenwellen ist das schwierig, und bei modernen Motoren auch überflüssig. Die Ölkreisläufe moderner Motoren überschwemmen den gesamten Motor schon bei niedrigsten Drehzahlen schon mit einer Flut von Öl. Bereits die Anlasserdrehzahl genügt, um den Ölkreislauf in Gang zu setzen. Hinzu kommt, daß moderne Motorenöle eine sehr gute Haftfähigkeit haben und dadurch selbst nach Monaten noch ein Ölfilm an den Schmierstellen verbleibt, der die Lagerstellen vor Fressern schützt. Etwas anders ist es bei Großdieseln, aber die haben spezielle Methoden um dieses Anlaufproblem zu lösen.
Hätt ich auch nicht besser formulieren können :-) Hab bei meiner Trine, die ich zuletzt abgeholt habe, den Motor zerlegt. Die Maschine stand etwa 10 Jahre, die Kurbelwellenkugellager haben noch im Öl geschwommen, und das trotz abgelassenem Motoröl Die Getriebezahnräder waren auch komplett benetzt.Und die Kupplung habe ich erst mal trocken gelegt :-)
Großdiesel haben elektrische Vorschmierpumpen die erst bei einem gewissen Öldruck den Starterstromkreis schliessen.

Kluges Kerlchen. Panzermotoren und große Raupenschlepper (z.B. Caterpillar D9) haben als Startermotor sogar einen 4-Zylinder Automotor, der über den Öl - und Wasserkreislauf den Motor vorwärmt und den nötigen Öldruck erzeugt. Über eine Kupplung startet der dann den eigentlichen Motor.