Was ist der Unterschied bei verschiedenen Bremsen?

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Lieber Bonny, weder noch. Prinzipiell hängt die Bremskraft weder von der Fläche der Bremsklötze (also auch ihrer Zahl) noch von der Anzahl der Scheiben ab, Entscheidend ist der Scheibendurchmesser , der Reibungskoeffizient und der Bremsdruck. Mehrere Scheiben und Mehrkolbenzangen (durch die wird der Druck gleichmäßig auf eine größere Fläche verteilt) haben nur Einfluß auf die Erwärmung. Doppelscheiben führen die Wärme besser ab und verteilen sie besser. Dadurch kann man mit relativ kleinen Pumpenkolben mehr Druck auf die Beläge ausüben und damit verbessert sich die Bremswirkung. Wenn man mehr Belagfläche hat, verteilt und reduziert sich der spezifische Auflagedruck und man kann weichere Beläge verwenden, die einen besseren Reibbeiwert haben. Wegen der größeren Wärmeabfuhrfläche überhitzen sie trotzdem nicht so leicht.

Grundsätzlich gilt: die Größe der Reibungskraft ist unabhängig von der Größe der Reibungsfläche (Physikunterricht)

Eine Doppelscheibenbremse bremst im Prinzip nicht besser als eine gleich große Single- Scheibe. Sie wird nur nicht so heiß.

Super! --- Damit kann ich etwas anfangen. Genau der letzte Satz war auch mein Standpunkt. Deshalb war die Vorgabe ja "normale" Geschwindigkeit, ähnliches Motorrad und ähnliche "Fahrkünste" des Fahrers. Im Detail war meine Antwort nicht so gut wie Deine. Klasse! Gruß Detlef

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Noch eine Ergänzung: "die Größe der Reibungskraft ist unabhängig von der Größe der Reibungsfläche". Das bedeutet, vereinfacht ausdgedrückt, bei gleichbleibendem Anpreßdruck verteilt sich der Druck auf eine größere Fläche - die Reibungskraft bleibt in der Summe gleich. Da die verfügbare Handkraft gleich bleibt, ändert sich auch an der Bremskraft nichts. Anders ist das beim Reibungskoeffizienten zwischen Belag und Scheibe, der materialabhängig ist. Ein hoher Reibungskoeffizient bringt bei gleichem spezifischem Druck eine höhere Reibung und damit Bremskraft. Ebenso wichtig ist der Durchmesser der Scheibe. Genauer gesagt, das Verhältnis des Abstandes von der Achse zur Straße zum Verhältnis des Abstandes von der Achse zur Bremsfläche. Dies ist der Kraftarm unter dem die Bremskraft angreift. Relativ kleine Räder (16-17") und große Scheiben (> 300 mm) bringen optimale Bremswirkung.

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@chapp

.. was aber in der Praxis bedeutet, das bei der größeren Fläche (zwei Scheiben) wegen der geringeren Kraft pro Flächeneinheit dank anderer Beläge durch den den anderen Reibungskoeffizient eine höhere Bremsverzögerung bei gleicher Handkraft erreicht wird^^^ ;-))

Das wollte Bonny wegen der Wette dabnn doch nicht hören LOL

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Naja, Motorrad und Bremsen ist ja so'n Thema...

Aufgabe ist wie immer Bewegungsenergie in Wärme umzuwandeln . Damit ist klar, was am Ende dabei rum kommt - und auch warum man manchmal besser zwei Scheiben als eine hat. Naja - und die Bremssättel/Kolben sind ja Wissenschaft füe sich. Sollen in jedem Betroiebszustand optimal ansprechen - da ist es sicher auch gut, dass nichts zu heiß wird, sich ausdehnt oder sonst faxen macht....

...achso, warm das gerade beim Motorrad so'n Thema ist: Die "Bremsleistung" muss ja auch noch auf die Straße - und da ist die dosierung nochmal wichtiger - da auch hier die Haftung begrenzt ist - und ein Blockieren eben nicht erwünscht..

Nun, sagen wir es mal vorsichtig:

Mehrkolbenbremssättel und Mehrscheibenbremsanlagen sind natürlich Leitungsstärker, als eine klene Mono Bremse mit Einfachkolben.

Das hat jetzt nichts damit zu tuen, das Du auch das Vorderrädle zum Blockieren bringst.

Die Bremsleistung ist halt eindeutig höher!

Bei einer Passabfahrt dürfte die Mehrscheiben.- und kolbenanlage keine Probleme bekommen, während Deine Singlescheibe fast schon glüht........

Im direkten Vergleich habe ich eine R1 Bremse an meiner Trine getestet, und war baff. Meine ollen Einkolbenbremssättel und die zwar schon geschlitzten Doppel-Scheiben brenötigten mit "Stahlflexleitung" fast die 3 fache Handhebelkraft, im Vergleich zu der nachträglich angebrachten Bremsanlage mit 8 Kolben Bremssattel und schwimmend gelochter Doppel-Scheibe.......

Die unterschiedlichen Bremsleistungen sind immer abhängig von der Bremsbelagfläche, die auf der Bremsscheibe im Eingriff ist.

Da kann man dann noch mittels verscheidener Reifwerte, durch Sintermetallbeläge das ein oder andere Quäntchen Mehrleistung heraus bekommen, aber das geht dann auf den Verschleiß der Scheibe :-/

Deswegen benutze ich bei ausreichender Bremswirkung bei meinen Maschinen eher Organische Beläge, auch wenn man die vielleicht öfter wechseln muss.

Jeder muss seinen eigenen Kompromiss finden ;-)

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