Was bedeutete "mittlere Kolbengeschwindigkeit"?

2 Antworten

@profil.Die Antwort ist ansich richtig, nur die Einschränkung "moderne Motoren" kann ich so nicht gelten lassen. Schon in den 50ern und davor gab es Motoren, die 25 msek und mehr erreicht haben. Jap Sandbahnmotoren und Norton Manx Langhuber erreichten bis zu 30 msek. Das waren allerdings extreme Langhuber. Wegen der sanfteren An - und Ablaufkurven an den beiden Totpunkten und den damit geringeren Beschleunigungs - und Verzögerungswerten ertragen Langhuber höhere mittlere Kolbengeschwindigkeiten als moderne Kurzhuber.

Wobei aber zu berücksichtigen ist, daß sowohl die Jap-Motoren als auch der Motor der Norton Manx reinrassige Rennmotoren waren. Auch mit entsprechend kurzer Lebensdauer, bzw. kurzen Überholungsintervallen.

Die damaligen Gebrauchsmotoren waren eher nicht auf so hohe Kolbengeschwindigkeiten ausgelegt. So etwa der Norton-Zweizylinder vom Typ 88 eine mittlere Kolbengeschwindigkeit von 14,5 m/s bei 6.000 rpm hatte, die AJS 8 18,38 m/S bei 6.500 rpm, Horex Regina 19,1 m/s bei 6.250 rpm, die BMW R69 16,5 m/s bei 6.800 rpm, die Yamaha DS-6 (Zweitakter) gar nur 12,1 m/s bei 7.750 rpm.

Früher waren 20 m/s das maximum für eine einigermassen vertretbare Haltbarkeit der Motoren (Rennmotoren ausgenommen), aber heutzutage kann auf Grund der besseren Fertigungsqualität, aber auch wegen der modernen Schmiermittel, diese Grenze überschreiten. Auch werden die drastisch höheren Drehzahlen zum größten Teil durch die heute übliche Kurzhuber-Auslegung ausgeglichen.

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Das ist der Weg pro Zeit, den der Kolben im Mittel gemessen zurücklegt. Währen einer Umdrehung der Kurbelwelle wird der Kolben zweimal auf null gestoppt (oberer und unterer Totpunkt). Die mittlere Kolbengeschwindigkeit ist eine Maßzahl zur Belastung des Motors bei Nenndrehzahl. Bei modernen Motoren werden dabei über 20 Meter/Sekunde erreicht.