"Blind" kaufen?

Suzuki SV 1000 S - (Motorradkauf, Kaufvertrag)

6 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Den Entzug kann ich gut verstehen. Es geht auch nicht um das Fahren sondern um das Haben. Ein Haushalt ohne Motorrad ist irgendwie leer. Ergo: kaufen!

;-)

Habe auch schon blind nach Bildern gekauft und würde es jederzeit wieder machen. Lass in den Kaufvertrag die Bilder mit aufnehmen. Also so in der Art: "Fahrzeug entsprechend Bilddateien xxx-xyz.jpg nach email vom xx.xx.2011"

Bilder sollten gute Qualität haben, bei Tageslicht draußen aufgenommen. Wenn er keine guten + aktuellen Bilder liefern will oder den Passus im Kaufvertrag ablehnt, lass die Finger davon.

Abwicklung über Spedition + Treuhandservice ist auch eine klasse Sache. So spart man sich echt viel unnötige Fahrerei: http://www.bma-magazin.de/produktvorstellungen/technik/motorradtransport-mit-spedition.html

Marcus, die Bilder (ungefähr 25 Stück), die ich vom Moped habe, sind keine 24 Stunden alt und vom Eigentümer auf meinen Wunsc hin gemacht worden. Das eingestellte Bild stammt aus dieser Serie (sind aber in einer Zip-Datei).

Aber, Marcus, Du hast ja auch ein zerdeppertes (oder 2?) Schlüsselbein/-e. Ich trage dazu (!) noch ne Endoprothese im Gelenk. Wäre es jetzt nicht gaga, zu kaufen? Bitte jetzt mal als Vollkaufmann asntworten. .-)

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@deralte

Mein Schlüsselbein ist Matsch und zu einem seltsamen Klumpen zusammengewachsen. Ist voll der Versatz drin ;-)

Ist aber nicht schlimm, gewöhnt man sich dran.

Deine Endoprothese bleibt doch sowieso drin, die hat somit nichts mit dem Motorradkauf zu tun. Bleibt nur die Frage in wievielten Monaten du wieder belasten darfst. Wenn potentiell im Frühling, ist jetzt der ideale Kaufzeitpunkt. Wenn erst in einem Jahr, dann warte.

Allerdings geht es mir beim Motorrad nie um kaufmännische Gesichtspunkte. Ein Motorrad macht glücklich - und wenn es nur in der Garage steht und auf dich wartet. Das kann sogar den Heilungsprozess beschleunigen und allein das wäre schon ein guter Kaufgrund ;-)

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@my666

Ein Motorrad macht glücklich - und wenn es nur in der Garage steht und auf dich wartet. Das kann sogar den Heilungsprozess beschleunigen und allein das wäre schon ein guter Kaufgrund ;-)

Das hast du schön gesagt/geschrieben Marcus, klasse! :-) Gruß T.J.

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@Endurist

Bin ganz Euerer Meinung :-) Er könnte etwas Glück gebrauchen.

Wir drücken Ihm die Daumen, und nehmen ihn in unser Nachtgebet auf, dann wird das wieder!

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Ich kann Deine "Sehnsucht" völlig verstehen. Als ich mir vor vier Jahren das Rückrad gebrochen hatte, wurde mir erklärt, dass ich mit großer Wahrscheinlichkeit nie mehr Motorrad fahren könnte. Auch die Spätfolgen (Zement ins Rückrad) mit möglicherweise einer Bindung an einen Rollstuhl, war für mich "zerschmettern". Ich hatte mit meiner Familie darüber gesprochen, dass ich nie im Rollstuhl landen werde. Die kennen mich zu gut dass ich mir solch einen "Schritt" nicht gründlich überlegt habe. Es war meine schwerste Zeit und unter der Bettdecke ist so manche Träne geflossen. Mit dem "Zement im Rückrad" habe ich nicht machen lassen. Kurze Zeit später habe ich mich unter unvorstellbaren Qualen zum Bewegen gezwungen. Die Muskeln wurden nicht schwach und es ist alles sehr gut von alleine verheilt. Die Zeit aber, wo ich nicht fahren konnte, habe ich mich oft in die Garage geschlichen und mich auf meine "Trude" gesetzt". Wie ich mich da gefühlt habe, kann sich jeder denken.

Irgendwann kam der Tag, da habe ich für einen Tag die Schmerzmittel abgesetzt und bin zu "meiner Spinnerbrücke" gefahren. Es wurde ein "Volksfest" daraus. Die Schmerzen waren extrem, aber um keinen Preis der Welt möchte ich diesen Tag missen. Es war einer meiner schönsten Tage in meinem Leben. Danach ging es dann schnell "bergauf". Das Motorrad blieb noch einige Zeit in der Garage, aber nach und nach bin ich immer etwas mehr gefahren.

Es sah schlecht aus mit meinem Motorradfahren, aber wenn man sich nicht selber aufgibt, kann oft sehr viel Positives erreicht werden. Deshalb schreibe ich Dir und allen Anderen meine "kleine" Lebenserfahrung. Dieser Tag hat mich aus meinem "Alltagstrott" herausgerissen und ich sehe seitdem auch in "vermeidlich hoffnungslosen" Situationen fast immer einen "Lichtblick". Ich lebe bewusster und freue mich nach jedem Tag, den ich ohne Probleme überstanden habe. Es war nicht dass es nur um das Motorradfahren ging, sondern es war eine "Neugeburt". Gruß Bonny

Das Du unter "Motorrad-Fahr-Entzug" stehst, ist mir klar. Aber genau das ist das Problem. Wenn man hungrig ist, geht man auch nicht in einen Feinkostladen.

Das Du nie mehr Motorradfahren kannst, klammere ich mal aus, aber es wird sicher noch eine Zeit dauern bis Du wieder fahren kannst (hoffentlich nicht so lange, wir haben noch ein Date --- mit Motorrad). Für mich war es "die Hölle" als ich nicht fahren konnte und meine Trude stand in der Garage. Hätte ich ein "neues" Motorrad, das ich nicht Mal zum Testen fahren könnte, müssten gute Freunde die Garage "zuschweißen". Es fällt unter Folter, was da in einem vorgeht. Das Angebot klingt nicht schlecht, aber Dortmund ist ja keine "Kleinstadt". Wenn es so ein extrem gutes Angebot ist, warum muss er annoncieren? Wenn Du genesen bist, weißt Du ja noch nicht, ob Du für einige Zeit eine andere Sitzhaltung haben musst und auf diesem Motorrad nur qualvoll fahren kannst. Sicherlich findest Du auch im Frühjahr noch gute Angebote. Da werden viele neue Motorräder verkauft und die "Alten" müssen dann weg (Motorräder!). Kann sein, dass manchmal die Motorräder etwas teurer angeboten werden, aber der "Konkurrenzdruck" ist höher und man kann da oft handeln.

Ich persönlich würde warten und mir erst ein neues Motorrad kaufen, wenn es sicher ist, dass ich dieses auch fahren könnte. Du hast mit Sicherheit so viel Wissen und Erfahrung, dass Du einschätzen kannst ob es wirklich ein "Schnäppchen" ist, aber dazu musst Du selber das Motorrad sehen und Probe fahren können. Gruß Bonny

Der Preis ist kein "Schnäppchen", sondern normal. Die SV werden so (teuer) gehandelt. Es ist der Zustand, optisch wie technisch (10.700 km), der mich soooo gierig macht. Hinzu kommt die extrem seltene Farbe. Die Chance, das so ein Moped mit ähnlichen Qualitäten im Frühjahr auftaucht, ist recht gering. Ungefähr 5er mit Zusatzzahl. :-)

...Ich würde erst gar nicht versuchen, die mit Stummellenker zu fahren. Gleich einen SB-Lenker drauf.

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Es gibt noch eine Überlegung, wo ich eine "andere" Meinung habe. "Ein Freund soll sich das Motorrad ansehen und abschätzen". Das würde ich nie mehr machen. Du bringst damit den Freund mit dem "Telefonjoker" in eine schwierige Situation. Selbst wenn sich das Motorrad zum Zeitpunkt des Verkaufs in einem einwandfreien Zustand befindet, macht sich der Freund immer hinterher Vorwürfe wenn sich nach kurzer Zeit Mängel rausstellen, für die er und auch der Verkäufer nichts können.

Ich hatte mal vor vielen Jahren mein Auto an einem Bekannten verkauft. Es war in einem einwandfreien Zustand. Nach ca. einem Monat hatte er einen Getriebeschaden, den er reparieren ließ. Zwei Monate später kam ein Motorschaden und das Auto wurde verschrottet. Ich hatte angeboten ihn mindestens den halben Preis zu erstatten, aber er hatte abgelehnt, weil ich zu dieser Zeit auch nicht so finanziell gut gestellt war. Ich kann zwar gut handeln, aber ich habe noch nie jemand betrogen. Darauf bin ich auch sehr stolz. Bis heute denke ich noch manchmal darüber nach und es belastet mich noch immer, obwohl ich wirklich nichts dafür kann.

Wenn mich jemand darum bittet komme ich zwar beratend mit (kommt öfter mal vor), aber selber entscheiden tun ich nie. Ich denke schon, dass ich mich gut mit Motorrädern und Autos bei einem Kauf auskenne. Vielleicht nehme ich jemand mit der auch viel Ahnung hat (vier Augen sehen mehr), aber eine Entscheidung würde ich niemals von meinen Freunden verlangen. Würden die auch nicht machen, die ticken genauso wie ich. Natürlich würde es die Freunschaft nicht belasten (sonst wäre es keine Freundschaft). Aber einen Freund nicht erst in solch eine Situation zu bringen ist mir wichtiger als der Kauf. Gruß Bonny

Da kommt mir noch eine andere Idee! Man könnte ja über eine Anfrage bei den Prüforganisationen heraus finden, ob da jemand gewillt ist, i.A. das Motorrad in Augenschein zu nehmen, quassi eine TÜV Abnahme machen, mit Bestandsaufnahme des Zustands. Das machen verschiedene Prüforganisationen, die sowieso die Werkstätten anfahren, um dort Abnahmen zu machen. Kann ja dann nicht die Welt kosten....

Dann hätte man niemanden in eine Situation gebracht, wie Detlef das hier beschrieben hat.

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@user5432

Klasse Idee. Darauf bin ich nicht gekommen. Ist eine sehr gute Lösung. Gruß Bonny

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Ich würde es kaufen. Hilft dir beim Heilungsprozess ...!