Was passiert, wenn der Reifendruck zu hoch ist?

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Bei zu geringem Reifendruck hat die Mitte der Lauffläche fast keinen Kontakt zur Straße, der Reifen wird an den Seiten stärker abgefahren und der Rollwiderstand ist erhöht. Dadurch erhitzen sich die Reifen schneller und ihre Lebensdauer nimmt ab. Der Bremsweg verlängert sich. Das Bike wird "schwammig". Ein Großteil der Reifenschäden bei Fahrten auf der Autobahn ist auf eine Überhitzung der Reifen infolge von zu geringem Reifendruck zurück zu führen.

Ein zu hoher Reifendruck hat zur Folge, dass der Reifen nur mit der Mitte der Lauffläche die Fahrbahn berührt und sich an dieser Stelle stärker abnützt. Dadurch verkürzt sich nicht nur die Lebensdauer des Reifens; durch die geringere Haftfläche ist auch der Bremsweg länger und die Kurvenstabilität schlechter. Der Fahrkomfort leidet außerdem unter Reifen mit zu hohem Druck. Es kommt aber auch auf das Gewicht des Bikes und des Bikers an. Auch vom Fahrstil. Ich fahre bei der Vmax vorne 2,4 und hinten 2,9. Das gleiche Reifenpaar auf der GSXR vorne 2,3 und hinten 2,7 - GSXR ist eben leichter. Mit mehr Reifendruck mußt Du den Reifen etwas länger "anwärmen", damit er die volle Leistung hat. Einfach selbst ausprobieren. lg hj

Dankeeeee. Mit dem zu geringem Luftdruck wusste ich, aber die sehr gute Erklärung mit dem zu hohem Luftdruck hat mir wirklich weiter geholfen. Zum Thema Reifen habe ich nicht so das große Wissen. Deshalb bin ich ja (auch) bei MF, um immer noch etwas zu lernen und das auch umzusetzen. Ich teste demnächst (wenn die Straßenoberfläche wärmer ist) das mal aus. Mir geht es wirklich nur um Grip, nicht um Verschleiß. Wieder etwas gelernt, Danke. Gruß Bonny

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Sehr gute Antwort. Genau so hätte ich auch geantwortet. Grüße nach Ösiland.

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Kann nicht viel passieren, ich würde es mal ausprobieren. Es kommt auf das Bike an, wenn der Druck zu hoch ist, wirst du das an einem instabilen Geradeauslauf (kippelig) spüren.. wenn das auftritt, würde ich sofort wieder Luft rauslassen, wenn der Grip weg ist, nützt das beste Sparprogramm nichts ;-) . Bin kein Freund von zu hohem Luftdruck, fahre eher absichtlich einen niedrigeren (übrigens von Michelin empfohlenen) Luftdruck (2.2v und 2.5h) ... wenn die Reifen auf der Renne nicht walken, werden sie das auch auf LS nicht tun.

Moin Bonny, mir wird für die RT solo 2,2 :2,5 vorgegeben. Tatsächlich fahre ich aber 2,4 : 2,8. Damit habe ich das "gute" Gefühl. Und nach 13000 Kilometer hatte ich nicht die vorhergesagte mittige Abnutzung des Reifens, sondern eine gute gleichmässige Abnutzung. Zu keinem Zeitpunkt hatte ich die angesagte geringere Aufstandsfläche und hatte immer genug Gripp. Einige längere Gespräche mit Reifenfachleuten bestätigten mir übereinstimmend, dass meine Erfahrungen ganz normal sind und es sicher so besser ist, als dass ich zu geringen Reifendruck fahre. VG 1200RT

Ich fahre auch immer 1-2/10 mehr Druck als angegeben. Ich habe das Gefühl, daß ich damit eine etwas genauere Spurhaltung und bessere Rückmeldung des Straßenzustandes bekomme.

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Auf Grund Eurer Ratschläge wollte ich es mal selber testen. Ich habe ich jetzt mehrer Reifendrücke ausprobiert. Immer gleiche Kurvenstrecke mit etwas mehr als "normale" Schräglage. Bei zu hohem Druck (V 2,5 -H 2,8) wurde es langsam gefährlich. Wenig Grip und wegrutschen in der Kurve. Hinten wäre es nicht so schlimm, aber vorne war es "sehr" unangenehm. Mein "Idealdruck" ist der, den ich schon immer gefahren habe. Zwischen Solo und mit Sozius. Gruß Bonny