Warum hat ein Zweitakter einen höheren Verbrauch?

1 Antwort

Verglichen mit einem 4-Takter hat der 2-Takt Motor einen vergleichsweise "schlampigen", ungenauen Gaswechsel mit relativ hohen Frischgasverlusten. Entscheidend ist die Symmetrie der Steuerzeiten. Der 4-Takter wird durch nockengesteuerte Ventile beatmet. Dies bedeutet, daß bei der Ventilsteuerung und damit dem Öffnungs - und Schließbeginn der Ventile bezogen auf die Position der Kurbelwelle auf den Winkelabstand vom OT keine Rücksicht genommen werden muß. Die Ventile öffnen und schließen zum opfimalen Zeitpunkt. Außerdem ist die Öffnungs - und Schließgeschwindigkeit variabel. Im Ergebnis führt dies zu asymetrischen Steuerzeiten. Der Winkelabstand zum OT bei Öffnen und Schließen des Ventiles ist unterschiedlich. Der 2-Takter wird durch starre Kanäle und durch das Kolbenhemd und die Kolbenoberkante gesteuert. Da dieser über die Pleuelstange fest mit der Kurbelwelle verbunden ist, erfolgen Öffnen und Schließen immer am selben Punkt des sich auf und abbewegenden Kolbens und bezogen auf die Drehbewegung der KW immer im selben Winkelabstand der KW zum OT. Das Ergebnis ist ein symmetrisches Steuerdiagramm, das mehr Rücksicht auf die Geometrie des Motors als auf die Notwendigkeiten des Gaswechsels nimmt. Die Steuerzeiten eines 2-Takters sind also immer ein mehr oder weniger fauler Kompromiß zwischen Leistung und Wirkungsgrad. Man hat dies früher durch Drehschiebersteuerung (Platten - und Walzendrehschieber), durch Membraneinläße und durch Doppelkolben versucht auszugleichen - ein fauler Kompromiß blieb es immer und hat letzendlich in Zeiten von Umweltschutzgesetzen und teuerem Sprit zur Ablösung des 2-Takters durch den 4-Takter geführt.

Perfekt, hätte ich nicht besser schreiben können :-)

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Also Dir (chapp) würde ich meinen Motor anvertrauen! absolut perfekte Antwort (eigentlich wie immer!). Kompliment und Gruß hj-austria

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