Gibt es wirklich keine synchronisierten Motorradgetriebe?

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So weit ich weiß, gibt es KEIN Motorrad mit synchronisiertem Getriebe und gab es auch nie. Deshalb kracht es manchmal auch böse im Getriebe, wenn man ohne Rücksicht auf Drehzahlunterschied grob hoch - oder herunterschaltet. Normalerweise ist das nicht weiter schädlich, weil die Gangsprünge und damit die Drehzahlunterschiede klein sind, und die Getriebewellen - und Zahnräder sehr leicht. Dadurch schadet das harte Einrasten der Mitnehmer nicht weiter. Die Synchronisation in Autogetrieben geschieht durch sogenannte Synchronringe. Die wirken wie eine Rutschkupplung. Während des Schaltvorganges wird durch diese Kupplung die Drehzahl des noch aktiven Gangrades derer des einzulegenden Ganges angeglichen, weshalb die Mitnehmer weich und geräuschlos einrasten. Das dauert etwas Zeit, weshalb das nur funktioniert, wenn man den Schalthebel relativ langsam bewegt. Das ist auch der Grund, warum in Rennwagen häufig unsynchronisierte Getriebe verwendet wurden und werden, weil die sich schneller schalten lassen - wenn man es beherrscht.

chapp, das wandelnde Lexikon. Super, wie immer :-)

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Hallo Helmut, kurze Frage: wenn man ohne Zwischengas und Zwischenkuppeln (beim Hochschalten) ohne Krachen schalten kann, heisst das nicht, das das Getriebe synchronisiert ist? Frage wirklich aus Unwissenheit, will dir also nicht widersprechen... ich war einfach immer davon ausgegangen, wenns nicht kracht ist es synchronisiert. Bei der BMW R75 (wie in meiner Antwort) musste man wirklich immer einen Stoss Zwischengas beim Runterschalten geben, sonst hat es empfindlich gekracht, bei meinen Hondas hab ich das nie machen müssen (auch nicht bei meinen 70er Jahre 2 Zylindern).

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@fritzdacat

Nein, das heisst es nicht. Durch das kurze Gaswegnehmen oder Vorgas und gefühlvolles Einkuppeln (Du lässt die Kupplung nicht einfach schnalzen), rutschen die Gänge hinein. Was du machts ist nicht Zwischengas sondern sogenanntes Vorgas. Die Mitnehmer im Getriebe rasten mit einem Klack ein. Da die Drehzahldifferenzen durch die enge Getriebestufung gering sind und die Räder und Wellen sehr klein und leicht, macht das nichts aus. Bei den Boxer BMWs ist das etwas gröber und lauter, weil bei denen das Getriebe kein Vorgelege hat und deshalb die Getriebe - Antriebswelle fast doppelt so schnell dreht wie bei einem Motor mit Übersetzung von der KW zur Kupplung.

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@chapp

Übrigens, Freund Uli, Du darfst auch gerne widersprechen. Ich bin deswegen nicht beleidigt.

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vielen Dank für die fundierte Antwort. Ist wirklich erstaunlich, wie viele Leute anscheinend mit der Selbstverständlichkeit fahren, dass ihr Getriebe synchronisiert ist:-)

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Dachte eigentlich, fast alle Getriebe wären synchronisiert, das letzte Motorrad mit unsynchronisiertem Getriebe, das ich mal kurz gefahren habe, war eine BMW R75 aus den 70ern... war aber auch ganz leicht zu schalten mit ein bisschen Zwischengas.

Meine Antwort scheint falsch zu sein, hatte anscheinend falsche Vorstellungen von einem synchronisierten Getriebe.

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Mir ist auch kein Motorrad bekannt, außer die „Boss Hoss“, die als „Serienmaschine“ ein synchronisiertes Getriebe hat(te). Soweit ich mich erinnern kann, gab es in den 70/80´ern einen Prototypen der ein synchronisiertes Getriebe hatte. Ich weiß, es wurde damals heftig diskutiert. In Serie ging es wohl nie. Leider habe ich vergessen, wer das Motorrad gebaut hatte. Es könnte BMW oder Yamaha gwesen sein. Gruß Bonny

Die Boss Hoss ist kein Motorrad und die hat ein 2Gang - Automatikgetriebe.

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@chapp

„Die Boss Hoss ist kein Motorrad“ --- Lass das nicht Badboybike lesen. Denke daran, er ist uns körperlich überlegen (grins). Na ja, ist schon ein Motorrad. Trotz seines V8-Chevi-Motors. Ist wie damals die Münch4 mit einem NSU-Motor. Münch wäre mein Traum, aber die Boss Hoss finde ich extrem hässlich mit ihren großen Tank und dem Lüfter, der mehr an einem „Sternmotor“ erinnert.

Bei uns an der Brücke taucht öfter mal so ein „Ding“ auf. Ist ein Händler, der die „fast halbe Tonne Metall“ verkaufen möchte. Draufgesessen habe ich zwar (mit vorher anstehen, jeder will mal darauf sitzen. – Grins), würde die aber niemals fahren wollen (auch keine „Traute“ zu meinen Beinen). Nee, ist nicht mein Ding. Mit dem 2-Gang-Semi-Automatik-Getriebe hast Du natürlich recht. Gruß Bonny

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@Bonny2

Das habe ich aber gerade gelesen! Alda!! Die Boss Hoss ist ein Motorrad! Und was für eins!! Automatik, oder nich - Welches 2Rad versägt schon einen Ferarri so deutlich im ersten Gang? Bei 190 km/h!? Na ja - ich weiß dass die Geschmäcker verschieden sind, und will auch keine Diskussion anfangen. Aber könnte ich mir das "Mopped" leisten, wäre für mich die Welt wieder in Ordnung! Ganz deutlich... :-))) Wozu brauch ich 5 oder 6 Gänge, wenn 2 auch reichen!?

Übrigens: habt ihr die BossHoss mit 1000PS schon gesehen, für 170.000,-€?

http://www.youtube.com/watch?v=C-Uovc7QON4

DAS IST EIN MOTORRAD!!!

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@badboybike

Hallo, BBB, ich wußte daß ich damit in eine Wespennest gestochert habe. Mit dem Wort Motorrad verbinde ich aus alter Gewohnheit ein sportliches, agiles Zweirad, mit dem ich auch engere Kurven fahren kann, ohne 2 Einweiser und einen Rückwärtsgang zum Rangieren zu brauchen. Ich gebe zu, daß dieser Dinosaurier technisch ein Leckerbissen ist, aber eine Maschine, die 6x so schwer ist wie ich - ich weiß nicht ob das noch die richtigen Relationen sind. Bei Dir liegen die Verhältnisse etwas anders. Wie man hört, bringst du fast 1/3 von ihrem Gewicht als Kampfgewicht mit, das sind ungefähr die Relationen wie bei mir und meiner B King :-))))))))))))))))) Duck und wech ! Außerdem mußte ich der Boss Hoss den Status als Motorrad absprechen, weil sonst meine erste Antwort nicht ganz richtig gewesen wäre. Das verstehst Du doch , oder ?

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