Downsizing bei Motorradmotoren?

6 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Eine spannende Frage. Es bleibt abzuwarten, ob und womit die Motorradhersteller auf lange Sicht in der Lage sind, produktions- und wettbewerbsfähige neue Motorenkonzepte auf den Markt zu bringen. 

Möglich wäre die technische Umsetzung deiner Idee durchaus, Motorräder mit geringem Hubraum, einem Turbo und verhältnismäßig viel Drehmoment auszustatten. Preis und Nachfrage werden das vermutlich verhindern, schätze ich.

Laut Christian Beidl (Leiter des Instituts für Verbrennungskraftmaschinen an der TU Darmstadt) macht - Zitat "Downsizing am meisten Sinn, wenn die kleineren Motoren mit Turboladern, Direkteinspritzung und einer variablen Ventilsteuerung arbeiten." 

Dazu sei ein Artikel aus der Technology Review vom 08.11.2012 genannt:

http://www.heise.de/tr/artikel/Nicht-ausgebrannt-1745098.html

Schöne Grüße Jan


Vielen Dank für den Stern, freut mich! LzG Jan

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Eher andersrum. Größere Motoren mit weniger Leistung.

Beim Motorrad sind die Abgase ein weit kleineres Problem als die Geräuschentwicklung, da man die Motoren schlecht dämmen kann. Die Maschienen werden also tendenziell schwerer und schwächer, bei bleibendem Hubraum.  

Und Motorräder mit mehr als 70kw wird es wahrscheinlich in Zukunft gar nicht mehr geben.

Die Franzosen arbeiten ja seit Jahren daran für ihre nationale "Sonderregelung" bei der EU Werbung zu machen. Und jetzt hört man, daß KTM die LC8 einstellt und keinen direkten Nachfolger entwickelt. Die LC16 soll als reines Rennstreckengerät ohne Straßenzulassung kommen, so wie die Kawa H2R.
Da der Pierer extrem gut vernetzt ist  denk ich dem seine Lobbyisten haben was aufgeschnappt,was die Neuentwicklung eines Superbikes unrentabel macht.

Ja einmal hin und wieder zurück.

Motorräder mit mehr als 100 PS gibt es offiziel in Deutschland erst seit etwa 1997 zu kaufen.

Davor haben sich die Hersteller drauf geeignigt das ab 98 PS einfach Schluss ist. (Gentlemens Agreement).

Heute haben sich die Hersteller geeignigt das bei 300 kmh Schluss sein soll.

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@blackhaya

Du bekommst aber auch überhaupt nix ohne gravierende inhaltliche Fehler hin.

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@blackhaya

Ich finde keinen Fehler... Außer ein fehlendes »l«, welches ich jedoch nicht als gravierend einstufe.

Von 1978 bis 1999 galt die inoffizielle Absprache »keine Maschine mit mehr als 100 PS«. Zum Nachlesen für all jene, welche nicht mit dabei waren: http://www.motorradonline.de/archiv/100-ps-limit-aufgehoben/178807

Blöd nur das schon davor einige Maschinen aufgrund der »Begrenzung auf dem Papier« mit über 100 PS unterwegs waren wie z.B. bei der GV75A Bandit -> 72 kW auf dem Papier, auf dem Leistungsstand irgendwie dann doch mehr... Spätestens dann wenn der homologierte Auspuff eines anderen Herstellers das Ofenrohr von Suzuki ersetzt hat. 15 kW mehr dank anderem Auspuff - da hatte der Sportauspuff seinen Namen wirklich verdient. ;)

http://biker.de/suzuki/sporttourer-tourer/gsf-1200-s-bandit-gv75a/testberichte

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@gaskutscher

Gaskutscher: 

Von 1978 bis 1999 galt die inoffizielle Absprache »keine Maschine mit mehr als 100 PS«.

Blackhaya:

Davor haben sich die Hersteller drauf geeignigt das ab 98 PS einfach Schluss ist. (Gentlemens Agreement).

und dann

Motorräder mit mehr als 100 PS gibt es offiziel in Deutschland erst seit etwa 1997 zu kaufen.

Die 98PS  ist falsch, "offiziell" ist falsch. 1997 ist falsch.

Und auf GF findest du mehrere tausend Antworten die alle mehr oder weniger gravierende Fehler aufweisen. Einige sind wirklich  katastophaler Bullshit, andere nur ein wenig falsch, oder am Thema vorbei,  aber richtig macht der Pfosten nichts.  

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Btw hatte eine mit weit über 100 PS angemeldete Maschine nie etwas "inoffizielles".  Die Kleinserienhersteller wie Bimota haben sich nie um das Limit geschert, und bei den Japanern war es standard daß die Vertragshändler bei der ersten Inspektion nach dem Einfahren die Dinger entdrosseln und die Papiere ändern lassen. Auch die Vorführer waren offen.

Auch die freien Importeure haben durchgehend offene Versionen angeboten.
Selbst bei  BMW hat man ab 1996 schon  135PS bekommen, wenn man danach verlangt hat. 

Manchmal haben sich sogar die offiziellen Vertragshändler mit Maschinen bei den freien Importeuren versorgt. Ich hab z.b. 1989 bei nem offiziellen Yamaha Händler ne Vmax probe gefahren. Das war ne kanadische Max mit V-Boost und 145PS.  Die aber per Einzelabnahme ganz regulär zugelassen war.

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Es gab bereits Motorräder mit Turbolader. Warum sich diese nicht durchgesetzt haben? Liegt auf der Hand: Zu teuer in Wartung und Unterhalt - und in der Anschaffung.

Die Abgasnormen selbst sind erst mal kein großes Problem. Dank Einspritzung ist hier entsprechend Spielraum vorhanden, welcher - beim Motorrad - nicht ausgereizt ist.

So lange der gesetzliche Rahmen nicht zu eng gesetzt wird ist hier also langfristig nichts zu befürchten - so sehe ich das jedenfalls.

Problematisch könnte jedoch die aktuelle »alles muss elektrisch sein« Bestrebung. Flottenverbrauch bei Motorrädern? Ich glaube dafür ist die Motorradlobby immerhin groß genug um so etwas abwenden zu können.

Außerdem: Für den Kraftstoffverbrauch beziehungsweise für die CO2-Emissionen existieren für Motorräder rechtlich keine Emissionsvorgaben bzw. Maximalwerte.

Was zählt sind Kohlenmonoxid (CO), Kohlenwasserstoffe (HC) und Stickstoffoxide (NOx) sowie die Geräuschemissionen.

Im Moment sieht es eher nicht nach downsizing aus: während in den 70ern ein Einsteigerbike 250ccm (Honda CB250) hatte, waren es in den 80ern schon 400ccm (Suzuki GS400), in den 90ern 500ccm (Kawasaki GPZ500) und heute geht es auch Richtung 600-700ccm. (Yamaha XJ6).

Denkbar wäre ein Bike mit 125/250 ccm und Turbo mit 60-80 PS evtl. schon, aber wie sich das dann fährt und v.a. wie lange soll das halten ?? Kaum die 100.000 Km die man von einer XJ650 kennt.

Ich tippe eher nicht auf downsizing sondern auf Hybrid oder Elektro.

Kein schönes Thema finde ich. Mir stinkt diese Euro4-Geschichte schon genug, da habe ich keine Lust, mit einer aufgeladenen 125er beglückt zu werden, auch nicht in ferner Zukunft, habe auch keine Lust, darüber zu theoretisieren.